Close Elterngeld.deElterngeld.de

Babysitter werden: Das musst du dabei beachten

Babysitter werden

Für Eltern mit einem Baby oder Kleinkind ist es häufig schwierig, alle Termine unter einen Hut zu bekommen. Selbst ein romantisches Essen oder Treffen mit Freunden stellt für viele Mamas und Papas ein Problem dar, wenn der süße Nachwuchs versorgt werden muss. Das ist deine Chance als Babysitter einzuspringen. Dabei geht es aber keineswegs nur um liebevolle Kuschelstunden mit einem solch kleinen Wesen. Diese Aufgabe stellt einige Anforderungen an dich, deshalb musst du als Babysitter einiges beachten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Babysitter kann jeder werden.
  • Es erfordert ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Einfühlungsvermögen.
  • Babysitten ist mehr als angenehme Kuschelstunden mit einem Baby oder Kleinkind.
  • Erfahrungen sind von großem Vorteil.
  • Absicherungen sind auch auf der gesetzlichen Ebene wichtig.

Diese Aufgaben erwarten dich beim Babysitten

Welche Aufgaben du im Einzelnen beim Babysitten übernimmst, hängt in erster Linie vom Alter des Kindes ab.

Bei den ganz Kleinen geht es überwiegend darum:

  • das Kleine zu beruhigen,
  • die Windeln zu wechseln,
  • das Fläschchen zu geben oder
  • auch einmal die Wäsche zu wechseln, wenn beim Füttern oder beim anschließenden Bäuerchen etwas daneben ging.

Ist das Baby schon etwas älter oder bereits im Kleinkindalter, kommen weitere Aufgaben dazu. Unter anderem musst du dann, je nach Absprache mit den Eltern und deinem Alter:

  • das Mittag- oder Abendessen vorbereiten
  • mit dem Kind spielen oder ihm vorlesen
  • das Kind zum Musik- oder Schwimmkurs oder auch in die Spielgruppe bringen
  • mit dem Kind die Körperhygiene durchführen
  • es ins Bett bringen

Merke! Sobald du als Babysitter aktiv bist, sollten Handyspiele, ausgiebige Gespräche mit der besten Freundin am Telefon oder das intensive Schauen der Lieblingsserie für dich Tabu sein. Zumindest, solange das Baby oder Kleinkind deine volle Aufmerksamkeit braucht.

Du solltest gewisse Voraussetzungen mitbringen

Als gute und zuverlässige Babysitterin genügt es nicht, wenn du vernarrt in kleine Babys bist. Auch wenn man die kleinen Wonneproppen einfach lieb haben muss: Du wirst keineswegs nur ruhige, friedlich schlafende und vollkommen zufriedene Babys vorfinden. Es wird auch nicht immer ausreichen, schnell die Windeln zu wechseln und das Fläschchen zu geben.

Um herauszufinden, ob der Job als Babysitter wirklich zu dir passt, solltest du die nachfolgenden Fragen ehrlich mit Ja beantworten können:

  • Liebst du Babys und Kleinkinder, auch wenn sie quengelig sind oder die Windeln voll haben?
  • Hast du Ideen, wie man ein solch kleines Wesen tröstet, beschäftigt oder besänftigt?
  • Kannst du ruhig bleiben, wenn es Situationen gibt, in denen sich dein Schützling nur schwer beruhigen lässt?
  • Bist du dir der hohen Verantwortung bewusst, wenn du auf ein Baby aufpasst?
  • Konntest du schon Erfahrungen sammeln und bist mit allen möglichen Aufgaben beim Babysitten vertraut?
  • Besitzt du ein ruhiges, ausgeglichenes, warmes und einfühlsames Wesen?
  • Können sich die Eltern zu 100 Prozent auf dich verlassen und dir vertrauen?
  • Bist du bereit, dich an alle Absprachen zu halten, die du mit den Eltern vereinbart hast?

Sammle Erfahrungen

Bei kaum einem anderen Nebenjob kannst du so viel von deinen Erfahrungen profitieren. Als älteres Geschwisterkind hast du vielleicht schon auf Bruder oder Schwester aufgepasst und bist deinen Eltern zur Hand gegangen. Vielleicht gibt es aber auch in der Familie oder im Freundeskreis jüngere Kinder, bei denen du erste Erfahrungen sammeln konntest.

Und diese Erfahrungen sind wichtig, damit du auf die verschiedensten Situationen vorbereitet bist, die beim Babysitten von fremden Kindern auftreten können. Das gibt dir Sicherheit, wenn das fremde Baby vielleicht nach dem Fläschchen die Milch erbricht, trotz trockener Windel und vollem Bäuchlein nicht schlafen kann. Oder wenn das Kleinkind seine Mama ganz schrecklich vermisst, sich die Knie bei einem Sturz aufgeschürft hat und deinen Trost braucht oder auch einfach mal trotzig reagiert, weil ihm der Abendbrei nicht schmeckt.

Unser Tipp: Wenn du für deine Zukunft eine Anstellung als Au-pair geplant hast, werden dir diese Erfahrungen ebenfalls gute Dienste leisten.

Mache ein “Babysitter-Diplom”

Sobald du deinen Babysitter-Job anstrebst, der über dein persönliches Umfeld hinausgeht, ist ein Babysitterkurs eine ideale Vorbereitung für dich. Außerdem vermittelt dir ein solcher Kurs genau jenes theoretische Wissen, das dir später um Umgang mit Babys und Kleinkindern die nötige Sicherheit gibt. Das ist wichtig, denn unterläuft dir bei der Betreuung ein größerer Fehler, kann das ernsthafte Konsequenzen haben.

Merke! Denke immer daran, dass du auf ein kleines menschliches Wesen aufpasst, welches mit besonderer Sorgfalt behandelt werden muss. In manchen Situationen reicht es dann nicht, einfach noch einmal auf “Start” zu drücken, um es im zweiten Versuch besser zu machen. Eine schief sitzende Windel ist kein Problem, das falsche Halten und Tragen eines Babys kann hingegen fatale Folgen haben.

In einem Babysitterkurs erfährst du alles zu:

  • Erster Hilfe und Notfallsituationen
  • Kinderkrankheiten
  • Säuglings- und Kinderpflege
  • Rechte und Pflichten
  • kindlicher Entwicklung und Entwicklungsbesonderheiten
  • altersgerechten Beschäftigungsmöglichkeiten

Nach Abschluss des Kurses erhältst du ein Babysitter-Diplom. Häufig wird das von Eltern gern gesehen, aber auch Vermittlungsagenturen setzen auf dieses Zertifikat, bescheinigt es dir doch gewisse Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit Babys und Kleinkindern.

Unser Tipp: Absolvierst du beispielsweise beim DRK eine solche Babysitterausbildung erfolgreich, wirst du automatisch in die Babysitter-Kartei aufgenommen.

Das musst du als jugendlicher Babysitter beachten

Neben dem gut ausgeprägten Sozialverhalten und einem hohen Verantwortungsbewusstsein gilt insbesondere für jugendliche Babysitter: Beachtet die gesetzlich zulässigen Arbeitszeiten sowie die Länge eures Babysitter-Einsatzes.

13 – 15 Jährige: max. 2 Stunden täglich, nur in der Zeit von 8 bis 18 Uhr, nicht direkt vor oder während der regulären Unterrichtszeiten

15 bis 17 Jährige: bis zu 4 Wochen in Vollzeit sind möglich (Ferienjob), Arbeitszeit sollte zwischen 8 und max. 20 Uhr liegen, nicht aber direkt vor oder während dem regulären Schulunterricht

Ab 18 Jahren: gilt erst der Mindestlohn, wenn der Babysitter bereits eine Berufsausbildung absolviert hat. Bei volljährigen Schülern ist stets die Unterrichtspflicht zu beachten.

Finde Jobs als Babysitter

Bietest du deine Dienste als Babysitter im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis an, gestaltet sich die Jobsuche sicher recht einfach. Möchtest du auch fremde Kinder betreuen, helfen Internetplattformen wie beispielsweise Sitly.de oder auch das DRK-Vermittlungsportal weiter.

Du kannst aber auch Anzeigen in der Regionalzeitung schalten oder im Supermarkt einen Infozettel mit deiner Telefonnummer aufhängen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wer kann Babysitter werden?

Babysitter kann grundsätzlich jeder werden. Bereits ab 13 Jahren dürfen Jugendliche diese Tätigkeit im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen ausführen. Aber auch ältere Personen, die vielleicht selbst schon eigene Kinder haben, sind dafür geeignet.

Wo kann man als Babysitter erste Erfahrungen sammeln?

Erste Erfahrungen lassen sich recht unkompliziert innerhalb der Familie oder im Freundeskreis sammeln. Kleinere Geschwister, Cousinen und Cousins oder auch die Nachbarskinder sind ideal, da man hier mit dem Umfeld und vor allem mit den Eltern bereits bekannt und vertraut ist.

Was kostet mich ein Babysitterkurs?

Die Kosten für einen Babysitterkurs belaufen sich je nach Anbieter auf etwa 15 bis 50 Euro.

Wie lange dauert ein Babysitterkurs?

Je nach Anbieter kann ein solcher Kurs zwischen 6 und 16 Stunden dauern, die in der Regel auf mehrere Tage verteilt werden.

Was verdiene ich als Babysitter im Durchschnitt?

Der Verdienst als Babysitter richtet sich zunächst nach dem Alter.

Bist du zwischen 13 und 16 Jahren alt, verdienst du durchschnittlich 5 Euro in der Stunde.

Bei 17 bis 18-Jährigen liegt der Verdienst im Durchschnitt bei 6 bis 8 Euro pro Stunde. Ab 18 Jahren gilt für dich der in Deutschland gültige Mindestlohn, wenn du bereits eine Berufsausbildung gemacht hast. Als volljähriger Schüler indes liegt der Durchschnittsverdienst bei rund 9,50 Euro.

Ältere und erfahrene Babysitter können rund 2 Euro zusätzlich pro Stunde verlangen, wenn sie ein entsprechendes Diplom nachweisen können. Handelt es sich beim Babysitter um einen bereits ausgebildeten Erzieher, sind zusätzlich 5 Euro pro Stunde üblich. Werden mehrere Kinder gleichzeitig betreut, wird häufig ein Richtwert von rund 0,25 Euro pro zusätzlich betreutem Kind und Stunde genannt.

Zudem können erwachsene Babysitter für die nächtliche Betreuung pro Stunde 1 Euro mehr verlangen. Ebenso kann jeweils für die zusätzliche Hausaufgabenbetreuung sowie Fahrdienste pro Stunde 1 Euro mehr verrechnet werden.

Veröffentlicht von Patrick Konrad

Patrick ist seit 2017 Papa und Gründer von Elterngeld.de. Die Herausforderungen, vor denen junge Familien in Deutschland stehen, kann er gut nachvollziehen, denn ihnen widmet er auf diesem Portal seine Arbeit und seine persönlichen Erfahrungen. Wenn er nicht arbeitet, zaubert er für seinen Sohn oder geht mit ihm auf Zahnmonster-Jagd. Was ihn antreibt erfahrt ihr hier.

>