Wenn das Baby da ist, steht deiner Familie in der Elternzeit oftmals nur ein Gehalt zur Verfügung. Im schlimmsten Fall sogar gar keins. Miete und andere Fixkosten laufen jedoch weiter. Um so wichtiger ist es, dass dein Elterngeld schnell auf deinem Konto ankommt. Wie dir das am besten gelingt, erfährst du in diesem Artikel.
Das Thema Elterngeld nicht auf die lange Bank schieben
Nach dem positiven Schwangerschaftstest scheint noch viel Zeit bis zur Geburt zu sein. Je früher du dich um die Bürokratie kümmerst, desto eher kannst du die Unterlagen nach der Geburt einreichen. Weiterhin ist es so früh noch möglich, das Elterngeld durch ein paar Tricks zu erhöhen. Dies erreichst du etwa durch einen Steuerklassenwechsel. Mehr Tipps und Tricks dazu findest du hier.
Unterlagen bereits vor der Geburt zusammenstellen
Elterngeld gibt es leider nicht ohne entsprechenden Antrag. Dabei füllt jeder Elternteil seinen eigenen Antrag auf Elterngeld aus. Eine Kombination für beide Eltern ist nicht in allen Anträgen möglich. Trotzdem sind die Angaben über den anderen Elternteil in jedem Antrag zu machen. Denn gemeinsam dürft ihr ein Höchsteinkommen von 200.000 Euro im Jahr vor der Geburt nicht überschreiten, damit ihr Anspruch auf Elterngeld habt. Auch für Alleinerziehende gilt diese Höchstgrenze. Die Berechnung des einkommensabhängigen Elterngeldes erfolgt für jeden Elternteil separat. Gemeint ist das zu versteuernde Einkommen (findest du im Einkommensteuerbescheid) im Kalenderjahr vor der Geburt.
Diese Dokumente benötigst du für den Elterngeldantrag:
An oberster Stelle steht der ausgefüllte und unterschriebene Antrag auf Elterngeld: Beide Elternteile müssen den Antrag unterschreiben. Bei alleinigem Sorgerecht unterschreibt entsprechend nur der jeweils berechtigte Elternteil.
Weiterhin benötigt du Folgendes:
- Geburtsbescheinigung des Kindes: Die Bescheinigung mit dem Verwendungszweck „Elterngeld“ reichst du im Original ein. Diese erhältst du beim Standesamt.
- Personalausweiskopien der Eltern
- Einkommensnachweise: Für das Elterngeld relevant sind die letzten 12 Lohn- oder Gehaltsabrechnungen vor der Geburt bzw. vor dem Mutterschutz. Wenn du selbstständig bist, reichst du stattdessen den Steuerbescheid des Vorjahres der Geburt mit ein. Bei Mischeinkünften entsprechend alle zuvor genannten Belege.
- Arbeitgeberbescheinigung: Du benötigst von deinem Arbeitgeber eine Bescheinigung über den Zuschuss zum Mutterschaftsgeld nach der Geburt
- Falls du Beamtin oder Soldatin bist, die Arbeitgeberbescheinigung oder Bescheinigung des Dienstherren über Elternzeit
- Krankenkassenbescheinigung: Eine Bescheinigung der gesetzlichen Krankenversicherung über den Bezug von Mutterschaftsgeld nach der Geburt, bei privater Krankenversicherung die Bescheinigung über das Krankentagegeld während des Mutterschutzes
Vollständige Angaben im Elterngeldantrag machen
Wichtig ist, dass du den Antrag vollständig ausfüllst, um Rückfragen vonseiten der Elterngeldstelle zu vermeiden. Eine Rückfrage verzögert die Bearbeitung zu deinem Nachteil. Spezialfälle klärt ihr am besten vorher bei einem Termin in der Elterngeldstelle oder einer Elterngeldberatung. So könnt ihr verhindern, dass es nach der Geburt zu einer Verzögerung kommt.
Antrag auf Elterngeld frühzeitig einreichen
Am besten stellst du den Elterngeldantrag gleich nach der Geburt. Denn das Elterngeld wird nur für die letzten 3 Lebensmonate vor Beginn des Lebensmonats geleistet, in dem der Antrag auf Elterngeld eingegangen ist. Kurz gesagt: Spätestens im Lauf des 4. Lebensmonats musst du den Antrag abgeben, damit du ab der Geburt noch Elterngeld bekommst.
Reichst du den Antrag zu spät ein, erfolgt auch die Bearbeitung und in der Folge die Auszahlung deines Elterngeldes später. Teilweise sind die Bearbeitungszeiten aufgrund von Personalmangel in den Elterngeldstellen bereits sehr lang, daher ist es wirklich von Vorteil den Antrag frühzeitig einzureichen. Rechne sicherheitshalber mit einer Bearbeitungsdauer zwischen 6 Wochen und 6 Monate und lege dir vor der Geburt etwas auf die hohe Kante.
Bearbeitungsstand in der Elterngeldstelle erfragen
In den meisten Behörden gibt es die Möglichkeit den Bearbeitungsstand zu erfragen. Die Auskunft beschränkt sich oftmals auf den Einreichungstag der aktuell in Bearbeitung ist und weniger auf deinen konkret eingereichten Antrag. Mit dieser Auskunft kannst du dann jedoch einschätzen, wie lange es ungefähr noch dauert.
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- Arag.de: Elterngeld: wann wie und wo sollte man Elterngeld beantragen?
https://www.arag.de/auf-ins-leben/geburt/elterngeld-beantragen-wann-wie-wo/?cookieSetting=true (abgerufen am 31.08.2021) - Familienportal.de: Antragsformulare Elterngeld
https://familienportal.de/familienportal/rechner-antraege/antragsformulare (abgerufen am 31.08.2021) - smart-mama.de: Warum das Elterngeld dringend reformiert werden muss
https://www.smart-mama.de/baby-da-konto-leer-warum-das-elterngeld-dringend-reformiert-werden-muss/ (abgerufen am 31.08.2021) - Bild: Nahaufnahme eines Stempels einer Person auf dem genehmigten Antragsformular über den Schreibtisch Andrey_Popov / Shutterstock.com