Alles wird teurer. Während es wahrscheinlich keinen Zeitpunkt in den letzten Jahrzehnten gab, wo das nicht wahr war, haben die Corona-Krise und globale Unruhen diese Worte leider noch wahrer gemacht. Gerade Familien leiden in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit besonders.
Wenn auch du dir Sorgen machst, dass deine Geldtasche am Ende des Monats leer ist, dann lies weiter. Ich zeige dir, wie du die Finanzen deiner Familie nicht nur in Ordnung bringst, sondern auch noch für die Zukunft vorsorgst, egal, wie schwierig die Zeiten auch sein mögen.
1. Verschaffe dir einen Überblick über die Finanzen deiner Familie
Wenn du nicht weißt, wofür du Geld ausgibst, welche wiederkehrenden Ausgaben du hast oder wie viel du tatsächlich einnimmst, wird das mit dem Sparen schwer. Das Führen eines Haushaltsbuchs ist ein Tipp, der in fast jedem Artikel über das Geldsparen auftaucht, weil es einfach so wichtig ist, einen Überblick über die eigenen Finanzen zu haben.
Das heißt nicht unbedingt, dass du für den Rest deines Lebens alle Ausgaben auflisten musst. Es reicht, wenn du ein- oder zweimal im Jahr zwei Monate lang aufzeichnest, was mit deinem Geld passiert. So siehst du, wie sich deine Gewohnheiten entwickeln und wo du vielleicht noch sparen kannst.
Am besten führst du ein Haushaltsbuch in den Monaten, in denen keine besonderen Ausgaben anstehen. Dezember und die Urlaubsmonate eignen sich deshalb weniger gut als März/April oder Oktober/November.
Wir haben eine ausführliche Anleitung mit einer kostenlosen Vorlage für dich, falls du dich tiefer in dieses Thema einlesen willst. Aber hier ist erst einmal eine kurze Übersicht.
Um eine Bestandsaufnahme deiner Finanzen zu machen, sieh dir folgende Elemente an:
- Deine Einnahmen: Gehalt, Förderungen, Einnahmen aus Nebenjobs und allen anderen Einkommensquellen. Liste alles auf, was im Monat hereinkommt.
- Wiederkehrende Ausgaben: Als Nächstes solltest du alle Ausgaben finden, die sich jeden Monat wiederholen. Rechnungen für Strom, Internet und Telefon, Versicherungen, Abos, Schulgebühren, Kosten für regelmäßige Freizeitbeschäftigungen deiner Kinder wie Sportkurse… Und natürlich die Miete. Diese Ausgaben sind wenig flexibel (auch wenn man bei einigen viel sparen kann – siehe Punkt 4).
- Unregelmäßige Ausgaben: Das ist oft der Bereich, in dem man am meisten sparen kann. Zu unregelmäßigen Ausgaben zählt alles, was du nicht monatlich zahlst. Lebensmittel, Kleidung, Anschaffungen für den Haushalt, für Hobbys oder Freizeitausgaben.
(Für diese Anleitung gehen wir davon aus, dass du keine ausstehenden Schulden hast, die du in nächster Zeit abbezahlen musst.)
Sobald du das alles aufgelistet hast, siehst du wahrscheinlich schon, wo es Potenzial zum Sparen gibt. Setze dir jetzt am besten Sparziele: Vielleicht willst du die Ausgaben deiner Familie für Lebensmittel um 10 % reduzieren, oder vielleicht willst du es schaffen, nur noch halb so viel Geld für die Kleidung deiner Kinder auszugeben. Ein weiteres Ziel wäre etwa, deine Energiekosten zu reduzieren – mehr dazu erfährst du bei Punkt 3.
Du weißt also jetzt, was du in der Vergangenheit ausgegeben hast. Jetzt ist es an der Zeit, Änderungen umzusetzen, um diese Ausgaben zu reduzieren. Fangen wir mit den unregelmäßigen Ausgaben an.
2. Verändere dein Konsumverhalten
Bei Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung und anderen Konsumgütern kannst du am einfachsten Geld sparen. Hier lohnt es, sich auf einen nachhaltigen Lebensstil zu konzentrieren: Weniger wegschmeißen, auf Einweg-Produkte verzichten und gebraucht statt neu kaufen sind nur ein paar Elemente eines nachhaltigen Konsumverhaltens, durch das du außerdem einen Haufen Geld sparen kannst.
Gerade bei Kinderkleidung, aus der die Kleinen sowieso in einem Jahr wieder rausgewachsen sind, kannst du deine Ausgaben reduzieren. Wenn du zum Beispiel antizyklisch kaufst – also Winterkleidung im Frühling, Sommerkleidung im Herbst etc. – kannst du von hohen Preisnachlässen profitieren.
Bei einem richtig guten Sale lohnt es sich auch, einmal größere Größen zu kaufen, in die deine Kids erst in einem oder zwei Jahren passen werden.
Thrifting und Second-Hand-Shopping kann man heute sowohl vor Ort als auch über Apps oder Online-Shops erledigen. Wenn du mit deinen Kindern einkaufen gehst, dann sind solche Läden auch gerade für ältere Kinder oft interessanter als super einheitliche Ladenketten. Neben Kleidung findest du hier auch günstige Bücher, Spielzeug und Gebrauchsartikel. Sogar Elektronik oder Möbelstücke gibt es in vielen Second-Hand-Stores zu einem Bruchteil der normalen Preise.
Beim Lebensmitteleinkauf kann man sparen, indem man ganz klassisch Prospekte vergleicht – entweder die aus der Post oder einfach online. Apps wie Too Good to Go können die Lebensmittelausgaben deiner Familie ebenfalls senken. Wenn du genaue Essenspläne für die Woche machst, bewusst einkaufst, und möglichst oft selbst kochst, kannst du nicht nur die Finanzen deiner Familie verbessern, sondern auch noch ihre Gesundheit.
Inzwischen gibt es in Deutschland außerdem immer mehr Umsonstläden, Tauschbörsen und Leihläden. Wenn es so etwas in deiner Nähe gibt, dann nutze das Angebot! Außerdem kannst du alles, was du nicht mehr brauchst (z.B. zu kleine Kinderkleidung) auf Flohmarkt-Apps oder Sofort-Kauf-Plattformen verkaufen.
3. So sparst du ganz einfach Stromkosten
Wir haben schon von Nachhaltigkeit gesprochen, aber nicht nur beim Einkauf kannst du mit einer Änderung der Gewohnheiten deiner Familie sowohl Geld sparen als auch dem Planeten etwas Gutes tun.
Tatsächlich gibt es vieles, was du tun kannst, um jeden Monat Stromkosten zu sparen. Als Erstes solltest du sicherstellen, dass Geräte in deinem Haushalt nicht auf Standby stehen. Erkläre deinen Kindern, dass immer dann Strom benutzt wird, wenn an einem Gerät ein Licht leuchtet, damit sie hier beim Sparen helfen können.
Bei Computern und Home-Entertainment-Sets zahlen sich abschaltbare Steckerleisten aus. So weißt du, dass wirklich alles aus ist.
Schon bei der Anschaffung von elektrischen Geräten solltest du auf die Energieverbrauchswerte achten: Wenn du von zwei möglichen Modellen das mit dem niedrigeren Verbrauch wählst, macht sich das mit der Zeit definitiv bezahlt.
Viele Maßnahmen zum Stromsparen laufen auf Gewohnheiten hinaus, die deine ganze Familie lernen sollte. Deine Kinder sollten wissen, dass der Kühlschrank nicht zu lang offen sein sollte, dass sie das Licht ausschalten sollten, wenn sie einen Raum verlassen, oder dass sie Ladegeräte aus der Steckdose ziehen sollten, wenn sie nicht benutzt werden.
Wichtig ist, dass deine Kinder verstehen, warum du sie um diese Dinge bittest. Erkläre ihnen, wie wichtig es ist, dass wir alle weniger Strom verbrauchen, und wie wir damit der ganzen Welt helfen. Solche positiven Messages sind besser als Aussagen wie ‘Wir können uns das nicht leisten’ – ein schlechtes Gewissen ist für Kinder einfach kein positiver Ansporn für Veränderungen.
Falls deine Kinder zu klein sind oder das mit dem Lichtausschalten partout nicht funktioniert, kannst du deine Lichter auch an Bewegungsmelder anschließen.
4. So reduzierst du deine Fixkosten
Die meisten von uns denken nicht viel über Fixkosten nach, außer, wenn sie plötzlich in die Höhe schnellen. Dabei könnten wir alle viel Geld sparen, wenn wir einfach öfter die Anbieter von Strom, Gas, Internet- oder Mobiltelefontarifen wechseln würden.
Dafür gibt es mehrere Gründe: Die meisten Anbieter bieten Neukundenrabatte und -boni an, und gerade neue Internet- und Handytarife sind oft um einiges billiger als vor ein paar Jahren. Hier lohnt es sich, gründlich zu vergleichen, um die billigsten Tarife zu finden.
Auch Versicherungen sollte man alle paar Jahre überprüfen, um herauszufinden, ob es günstigere Optionen gibt.
Und dann kommen bei den Fixkosten natürlich noch die Kosten für Abos und Subscriptions dazu.
Wenn du bei drei verschiedenen Streaming-Diensten angemeldet bist oder monatlich für Dienste zahlst, die Musik, Bücher, Fitnessprogramme oder Kurse anbieten, solltest du genau überprüfen, welche dieser Dienste du wirklich benutzt. Für viele Online-Subscriptions gibt es Gratis-Versionen. Viele Kinderserien, zum Beispiel, findet man mit einer einfachen Google-Suche oft kostenlos.
5. Lerne Sparen – aber richtig
Du hast die Ratschläge oben umgesetzt und hast jetzt am Ende des Monats mehr übrig als vorher. Was machst du jetzt mit dem Geld? Einfach alles auf ein Sparkonto zu legen ist zwar einfach, aber meist nicht ideal.
Geldanlegen ist für viele ein heikles Thema. Viele junge Eltern erinnern sich noch an die letzte Finanzkrise. Die eigenen Eltern sind oft auch keine Hilfe, weil das ganze Finanzumfeld in den 80ern und 90ern komplett anders war als heute. Und sobald man auch nur anfängt, sich selbst über Anlageoptionen zu informieren, wird man von Unmassen von Optionen überwältigt.
Gerade am Anfang darfst du dich von Verwirrung und Überwältigung nicht abschrecken lassen. Ein Finanzkonzept aus Notgroschen, Spardepot und Fondspolice reicht, wenn du dein Geld sinnvoll anlegen willst. Damit hast du wenig Risiko, eine optimale Rendite und trotzdem immer genug Geld zur Hand, wenn einmal Not am Mann ist.
Vor allem, wenn du Geld für deine Kinder anlegst, kann sich dein Vermögen über Jahrzehnte stark vermehren. Je länger dein Geld in Fonds liegt, umso weniger wahrscheinlich ist es, Verluste zu machen. Außerdem wirkst du mit einem stabilen, langfristig angelegten Finanzkonzept der Inflation entgegen.
Fazit: Sparen ist Familiensache
Es gibt viele Bereiche, in denen auch eine Familie Geld sparen kann. Viele kleine Veränderungen rechnen sich auf lange Sicht. Und dabei müssen deine Kinder auf nichts verzichten.
Du willst noch mehr Beispiele dafür, wie du und deine Familie ganz einfach Geld sparen könnt? Dann schau dir unsere Liste mit 77 ganz konkreten Tipps zum Geld sparen an!