Wenn die Familie wächst, dann geht das immer auch mit einer größeren finanziellen Belastung einher. Oft stehen viele Ausgaben gleichzeitig an, die nicht auf sich warten lassen können. Beispielsweise die Erstausstattung oder auch die Einrichtung des Babyzimmers. Gleichzeitig ist jedoch das Einkommen wegen der Elternzeit begrenzt bzw. stehen nicht mehr beiden Elternteilen die vollen Einkünfte aus der Erwerbstätigkeit zur Verfügung. Daher kann es erforderlich sein, das eigene Budget kurzfristig durch einen Kredit aufzustocken.
Kreditgeber sind jedoch häufig zurückhaltend bei Krediten, die während der Elternzeit beantragt werden. Das hat mehrere Gründe: Das vom Staat gewährte Elterngeld ersetzt während der Elternzeit das wegfallende Einkommen. Dabei wird jedoch nur ein bestimmter Prozentsatz gezahlt, weshalb weniger Geld zur Verfügung steht. Zudem ist Elterngeld als Sozialleistung bis zu einem Betrag von 300 Euro nicht pfändbar. Dementsprechend kann der Kreditgeber bei Zahlungsausfällen nicht auf den vollen Betrag zurückgreifen. Zudem wird Elterngeld nur für einen begrenzten Zeitraum bewilligt, weshalb die Bank keine Sicherheit hat, wie die Situation nach Ablauf der Elternzeit aussieht. Die beiden genannten Gründe haben zur Folge, dass der Kreditgeber für die Bewertung der Kreditwürdigkeit kein festes Einkommen berücksichtigen kann. Das erschwert die Kreditaufnahme während der Elternzeit.
Wir haben für euch 4 Tipps zusammengestellt, die für eine höhere Annahmewahrscheinlichkeit von Kreditanträgen während der Elternzeit sorgen können:
1. Nachweis, dass die Wiederaufnahme der Beschäftigung nach der Elternzeit gesichert ist
Wer bereits bei Antritt der Elternzeit mit dem Arbeitgeber vertraglich ausgehandelt hat, dass eine Wiederaufnahme der Beschäftigung gesichert ist, der kann sich dafür einen Nachweis ausstellen lassen. Das bietet dem Kreditgeber mehr Sicherheit und er kann absehen, dass langfristig ein festes Einkommen gegeben ist.
2. Rückzahlungszeitraum der Elternzeit anpassen
Für den Kreditgeber ist Planungssicherheit bei der Vergabe von Krediten besonders wichtig. Wer ein hohes Darlehen während der Elternzeit aufnimmt, dass über die Elternzeit hinaus zurückgezahlt wird, kann Probleme bei der Beantragung bekommen. Da die Zahlung des Elterngeldes nach der Elternzeit endet und danach bis zur Aufnahme einer neuen Beschäftigung kein Einkommen verfügbar ist, bedeutet das ein hohes Risiko für Zahlungsausfälle aus Sicht der Bank. Daher sollte die Kreditsumme möglichst gering und die Laufzeit möglichst so gewählt werden, dass der Kredit während der Elternzeit vollständig zurückgezahlt wird.
3. Gemeinschaftskredit beantragen
Wer während der Elternzeit gute Chancen auf eine Zusage für einen Kredit haben möchte, der kann das Darlehen zu zweit beantragen. Dabei wird der zweite Kreditnehmer (z.B. der Ehepartner) mit in den Vertrag aufgenommen und ist gleichermaßen für die Rückzahlung verantwortlich. Somit kann die Bank nicht nur das Elterngeld des einen Elternteils, sondern auch das feste Einkommen des anderen Elternteils bei der Haushaltsrechnung berücksichtigen. Dadurch sinkt das Risiko für Zahlungsausfälle. Eine Zusage ist wahrscheinlicher und auch die Konditionen sind meistens günstiger.
4. Kredite von Privatpersonen als Alternative
Nicht nur Banken, sondern auch Privatpersonen vergeben Kredite. Kreditvergleichsportale wie smava kooperieren mit Partnern, die potenzielle Kreditnehmer und private Geldgeber zusammenbringen. Dass die Rahmenbedingungen dabei flexibler gestaltet werden können als bei herkömmlichen Bankkrediten, ist bei der Kreditbeantragung während der Elternzeit vorteilhaft. Denn die Art des Einkommens wird weniger stark gewichtet als bei der Prüfung durch die Bank. Der Bezug von Elterngeld statt eines festen Einkommens ist daher meistens kein Nachteil, wenn Kredite von privaten Geldgebern gewährt werden.
- Bild: concept of expenses of newborn baby. Include baby bottle, diapers, thermometer, baby footwear and baby dummy Jorge Manso / Shutterstock.com