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So bringst du deinem Kind den Umgang mit Geld bei

Mutter und Tochter stecken Geld in ein Sparschwein
Kinder müssen den Umgang mit Geld von uns Eltern lernen / Foto © Trendsetter Images, Adobe Stock

Geld spielt in unserer modernen Gesellschaft eine zentrale Rolle und beeinflusst unseren Alltag auf vielfältige Weise. Eltern haben dabei die große Verantwortung, ihren Kindern nicht nur den Wert des Geldes, sondern auch den verantwortungsvollen Umgang damit zu vermitteln.

Dieser Lernprozess beginnt nicht nur durch Worte, sondern vor allem durch praktische Erfahrungen und den spielerischen Umgang mit Geld sowie durch das Verhalten, das wir unseren Kindern vorleben. Im Folgenden findest du fünf praktische Tipps, die dir helfen, deinem Kind einen klugen und überlegten Umgang mit Geld zu vermitteln.

1. Spreche mit deinem Kind über Geld

Nutze alltägliche Situationen, um mit deinem Kind über Geld zu sprechen und ihm dessen Wert zu vermitteln. Erkläre zum Beispiel, dass Geld nicht unbegrenzt aus dem Automaten kommt, sondern nur so viel, wie vorher auf das Konto eingezahlt wurde. Geht gemeinsam einkaufen und zeige, wo die Lebensmittel herkommen. Vergleicht zusammen die Kassenzettel und erkläre deinem Kind die Unterschiede zwischen den Preisen im Discounter und im Bioladen. Diskutiert, warum bestimmte Produkte mehr kosten als andere.

Beziehe dein Kind auch in Finanzentscheidungen der Familie ein. Besprecht gemeinsam, wie das Budget für den nächsten Urlaub oder neue Möbel aufgeteilt wird. So lernt dein Kind, dass es normal und wichtig ist, offen über Geld zu sprechen und finanzielle Entscheidungen gemeinsam zu treffen.

Eine weitere Möglichkeit ist das spielerische Lernen. Bei etwas älteren Kindern bieten sich dafür beispielsweise Spiele wie Monopoly oder Zaster an. Sie lernen dabei, dass Geld nicht unbegrenzt zur Verfügung steht und wie ihr eigener Umgang mit Geld das Spiel beeinflusst.

2. Gib deinem Kind Taschengeld

Die Gewährung von Taschengeld ist eine gute Möglichkeit, Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu vermitteln. Wir empfehlen, sich an den Richtlinien des Familienministeriums zu orientieren und das Taschengeld so zu strukturieren, dass Kinder zwischen kurzfristigen Ausgaben, größeren Anschaffungen und langfristigen Investitionen unterscheiden lernen. Eine Spardose mit verschiedenen Fächern kann helfen, das Geld aufzuteilen, z.B. in Ausgaben, Sparen und Spenden.

Das fördert das Verständnis dafür, dass Geld eine Wirkung hat und wie diese gesteuert werden kann. Es ist wichtig, dass Kinder frei über ihr Geld entscheiden können, damit sie aus ihren eigenen Erfahrungen lernen. Fördere die Finanzkompetenz deines Kindes, indem du es ermutigst, überlegt zu planen und auch für größere Wünsche zu sparen, ohne ständig einzugreifen.

3. Zusammen Sparziele festlegen

Das Setzen gemeinsamer Sparziele ist eine wichtige Lektion im Umgang mit Geld, die du deinem Kind frühzeitig beibringen solltest. Erstelle gemeinsam mit deinem Kind eine Wunschliste und einen Sparplan, um die finanziellen Ziele strukturiert zu erreichen. Besprecht, wie viel Geld regelmäßig gespart werden soll, ob es in einer Spardose bleibt oder auf ein Kinderkonto eingezahlt wird.

Redet auch darüber, wie mit Geld umgegangen wird, das zu besonderen Anlässen geschenkt wird. Dabei lernt dein Kind, dass nicht alle Wünsche sofort erfüllt werden können und dass größere Anschaffungen gut überlegt sein wollen. Es lernt, Prioritäten zu setzen und die Bedeutung von Geduld und Disziplin im Umgang mit Geld zu verstehen.

Tipp: In diesem Artikel erfährst du, worauf Eltern bei der Eröffnung eines Kinderkontos achten müssen.

4. Lass dein Kind seine Finanzen selbst verwalten

Mit zunehmendem Alter ist es sinnvoll, deinem Kind mehr finanzielle Verantwortung zu übertragen. Sobald dein Nachwuchs zeigt, dass er seine Ausgaben im Griff hat und regelmäßig Geld spart, kannst du den nächsten Schritt wagen. Zusätzlich zum Taschengeld, das es für persönliche Wünsche verwenden darf, kann es einen festen Betrag für den täglichen Bedarf erhalten.

Beginne damit, dass dein Kind die Ausgaben für Kleidung selbst trägt, und weite dies nach und nach auf Schulmaterial, Spielsachen oder Pflegeprodukte aus. Das fördert nicht nur die Selbstständigkeit, sondern bereitet dein Kind auch auf die finanziellen Herausforderungen des Erwachsenenlebens vor. Darüber hinaus entwickeln Kinder, die früh lernen zu sparen und zu budgetieren, oft ein besseres Verständnis für finanzielle Konzepte wie Zinsen, Inflation und Diversifikation bei Geldanlagen.

5. Investiere für dein Kind

Die frühzeitige Investition, insbesondere in ETFs, bietet erhebliche finanzielle Vorteile. ETFs sind aufgrund ihrer breiten Diversifikation, niedrigen Kosten und einfachen Handhabung ideal für langfristige Investitionen. Diese Eigenschaften tragen dazu bei, das Risiko zu verringern und die Chancen auf langfristige Renditen zu erhöhen.

Wenn diese Anlagen bis ins Erwachsenenalter, z.B. bis zum 18. Lebensjahr, gehalten werden, profitieren die Kinder von stabilen Renditen (7–8 % pro Jahr) und können ihr Portfolio im Erwachsenenalter weiterführen und ausbauen. So haben sie die Möglichkeit, weiterhin für wichtige Lebensziele wie den Kauf einer Immobilie oder die Altersvorsorge zu sparen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Geld eine der wichtigsten Fähigkeiten ist, die wir unseren Kindern vermitteln können. Das fängt bei uns selbst an: Als Eltern müssen wir gute Vorbilder sein und einen bewussten Umgang mit Finanzen vorleben, denn Kinder lernen vor allem durch Nachahmung. Einfache und spielerische Ansätze wie Monopoly oder ein eigener Kaufladen können helfen, Kindern auf unterhaltsame Weise finanzielle Grundkonzepte zu vermitteln. Darüber hinaus ist eine frühe Geldanlage für Kinder ein sinnvoller Schritt, um ihre langfristige finanzielle Sicherheit zu gewährleisten.

Veröffentlicht von Patrick Konrad

Patrick ist seit 2017 Papa und Gründer von Elterngeld.de. Die Herausforderungen, vor denen junge Familien in Deutschland stehen, kann er gut nachvollziehen, denn ihnen widmet er auf diesem Portal seine Arbeit und seine persönlichen Erfahrungen. Wenn er nicht arbeitet, zaubert er für seinen Sohn oder geht mit ihm auf Zahnmonster-Jagd. Was ihn antreibt erfahrt ihr hier.

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