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Aktivitäten, die du in der Schwangerschaft meiden solltest

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Die Schwangerschaft kommt (leider) mit einigen Einschränkungen daher. Denn das ungeborene Baby und du selbst sollen möglichst sicher durch die 40 Wochen kommen. Wenn du wissen möchtest, welche Aktivitäten in der Schwangerschaft gemieden werden sollten, helfen wir dir gern mit diesen 8 Punkten.

Gerade junge Frauen fühlen sich durch eine Schwangerschaft in ihrem bisherigen Lebensstil behindert. Natürlich musst du dich nicht zuhause verkriechen, nur weil du schwanger bist. Rausgehen ist sogar hilfreich und gut. Denn auch in der Schwangerschaft hält Bewegung wunderbar fit. Ein paar Dinge solltest du bei Aktivitäten drinnen und draußen dennoch beachten.

1. Für die Schwangerschaft ungeeigneter Sport

Wenn du vorher schon körperlich aktiv warst, wirst du dich fragen, welche sportlichen Aktivitäten du auch in der Schwangerschaft beibehalten kannst. Die Frage ist immer etwas schwer zu beantworten. Wir gehen jetzt mal davon aus, dass du kein Sport-Profi bist, der bisher jeden Tag etliche Stunden trainiert hat. Denn dann gelten etwas andere Regeln.

Für normal Sporttreibende gilt, Sportarten mit hohem Risiko für das Baby sind in der Schwangerschaft nicht geeignet. Welche das genau sind, erfährst du hier.

Sportarten mit hoher Verletzungsgefahr oder hüpfenden Bewegungen

Wenn du schwanger bist, solltest du alles vermeiden, bei dem du umknicken oder fallen könntest. Denn zum einen sind deine Bänder durch die Schwangerschaftshormone weicher als sonst. Und zum anderen könnte ein schwerer Sturz im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen. Bei Mannschaftssportarten, wie Fußball, Handball oder Ähnliches, kann ein Stoß in den Bauch ebenso zu einem Abgang des Babys führen. Zusätzlich wird der Bauch bei manchen Sportarten ordentlich durchgeschüttelt. Auch keine gute Idee!

Diese Sportarten kommen jetzt eher nicht für dich infrage:

  • Ballsportarten wie Tennis, Fußball, Handball
  • Reiten
  • Trampolin
  • Turnen
  • Wasserski
  • Skifahren und Snowboarden
  • Schlittschuhfahren
  • Bungeejumping
  • Rüttelplatte

Am Joggen scheiden sich die Geister. Wenn du bisher viel gejoggt bist, kannst du dies wahrscheinlich auch in der Schwangerschaft ohne Probleme fortführen. Achte lediglich auf gut gefedertes Schuhwerk und weiche Untergründe, damit der Bauch nicht zu sehr hüpft. Auch das Tempo solltest du immer deinem Gefühl anpassen.

Wenn du jedoch bisher selten oder nie laufen warst, fang nicht in der Schwangerschaft damit an. Besser ist hier Nordic Walking oder einfach strammes Spazierengehen.

Sportarten mit großer Belastung der geraden Bauchmuskeln

Ein flacher Bauch ist toll. In der Schwangerschaft solltest du deine geraden Bauchmuskeln aber lieber in Ruhe lassen. Deshalb sind Gewichtheben und Sit-ups tabu. Auch Rudern belastet die empfindliche Unterbauchpartie zu sehr. Verzichte lieber darauf, wenn du sonst nicht im Olympia-Achter mitfährst.

Sportarten mit großen Druckänderungen

In der Schwangerschaft ist der Sauerstoffbedarf höher als normal und der Kreislauf empfindlich. Deshalb sind Sportarten, die mit Druckänderung einhergehen, eher belastend für dich und das Baby. Gemeint sind hier Bergsteigen und Tauchen. Die Auswirkungen auf das Baby können gerade beim Kompressionstauchen gravierend sein. Schnorcheln oder geruhsames Wandern unter 2000 Höhenmetern sind aber völlig okay.

Trainieren am Limit

Generell gilt beim Sport: geh nie an dein Limit! Denn wenn du nach Luft japst, wird dein Baby nicht mehr richtig mit Sauerstoff versorgt. Achte darauf, dass du dich noch unterhalten kannst, ohne aus der Puste zu kommen. Das ist normalerweise bei einem Puls bis zu 120 Schläge pro Minute der Fall. Trainierte Frauen dürfen noch etwas mehr leisten, aber auch sie sollten genau auf die Signale ihres Körpers achten. Er wird dir signalisieren, wenn es zu viel ist.

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Empfehlenswerter Sport für Schwangere

Nachdem wir viele Sportarten genannt haben, die du in der Schwangerschaft lieber sein lässt, brauchst du natürlich ein paar Tipps, was stattdessen in Frage kommt.

Gut für dich sind vor allem solche Sportarten, bei denen du nicht stürzen kannst und die Bauch und Gelenke schonen. Solche sind Yoga, Pilates, Schwangerschaftsgymnastik, Nordic Walking und Schwimmen.

Gerade das Schwimmen ist eine tolle Sache. Denn du kannst es die ganze Schwangerschaft über machen. Und gerade gegen Ende, wo sich die meisten wie ein Wal vorkommen, bist du im Wasser eben ein schwereloser, äußerst eleganter Wal 😉

Achte bei Yoga und Pilates darauf, dass du nur solche Übungen machst, die für Schwangere ungefährlich sind. Am besten besuchst du einen speziellen Kurs nur für Schwangere. Die Kursleiter wissen genau, was jetzt gut für dich ist.

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2. Schweres Heben

Generell gilt, schweres Heben solltest du vermeiden. 5 Kilo gelten als Obergrenze. Wenn du bereits Mutter eines Kleinkindes bist, ist das nicht immer machbar. Aber versuche es zu reduzieren, so gut es geht und hebe:

  • dicht am Körper.
  • über die Seiten statt über den Bauch.
  • mit geradem Rücken.

Wer im Alltag gewöhnt war, vieles allein zu meistern, muss sich in der Schwangerschaft daran gewöhnen, auch mal andere machen zu lassen. Die meisten Menschen werden dir schwere Taschen und Ähnliches gern abnehmen, wenn sie dein Bäuchlein sehen oder du sie direkt fragst.

Lustig, wirst du jetzt denken, wenn es Geschwisterkinder gibt. Wie soll das gehen? Hier unsere Hebammen-Tipps für Geschwisterkinder:

  • zum Kind runtergehen, statt es hochzuheben
  • auf dem Boden wickeln oder
  • größere Kinder mit Stuhl auf den Wickeltisch klettern lassen
  • früh mit dem „Umerziehen“ beginnen, damit das Geschwisterkind die Veränderungen nicht mit dem Baby verknüpft und eifersüchtig wird

3. Schreibtischarbeit ohne Pausen

Es ist schön, wenn du dich auf Arbeit gut und lange konzentrieren kannst. In der Schwangerschaft (und auch sonst) ist langes Sitzen aber eher schädlich. Es lässt das Blut in den Beinen versacken und das Thromboserisiko steigt. Zudem wird der Blutfluss zur Plazenta behindert. Gewöhne dir deshalb an, regelmäßig Pausen einzulegen. Am besten gehst du dann spazieren oder machst ein wenig Gymnastik.

Neigst du auch dazu, vor lauter Arbeit alles um dich herum zu vergessen? Es gibt Apps und Programme, die dich jedes Mal daran erinnern, wenn es wieder Zeit für ein Päuschen ist. Auch die gängigen Kalender-Programme lassen sich dazu umfunktionieren.

4. Party wie immer

Was älteren Schwangeren oft kaum mehr etwas ausmacht, wird jungen Frauen oft zur Qual. Sie vermissen die Haus-Partys, das Tanzen gehen am Wochenende, die Konzertabende und die fröhlichen Runden in der Lieblingsbar.

Gegen Party machen ist jedoch nichts einzuwenden, solange du dich an die Grundregeln hältst. Rauchen, Alkohol und Drogen sind absolut tabu. Denn auch kleinste Mengen können Folgen haben.

Achte außerdem darauf, dass du nirgendwo hingehst, wo die Luft verqualmt ist. Denn Passivrauchen ist genauso schädlich wie normales Rauchen. Du wirst ohnehin schnell merken, dass du es in schlecht gelüfteten Räumen plötzlich nicht mehr so gut aushältst wie früher. Das liegt am höheren Sauerstoffbedarf.

Auch feiernde Menschenmengen solltest du meiden und dich lieber am Rand aufhalten. Denn wenn plötzlich alle wie wild zu rempeln anfangen, bist du mit deinem Babybauch lieber aus der Schusslinie. Direkt an der Box ist auch kein guter Platz. Denn dröhnende Bässe und kreischende Gitarren können dem Gehör des Ungeborenen ganz schön zusetzen. Weitere Tipps dazu gibt es im Artikel „Lärm in der Schwangerschaft: Sind Konzerte erlaubt?„.

5. Reisen in Infektionsgebiete

In der Schwangerschaft ist dein Immunsystem besonders empfindlich. Du kannst dir schneller als sonst den ein oder anderen Virus oder gar eine bakterielle Infektion einfangen. Auf Reisen ist das Risiko einer Ansteckung immer besonders hoch. Vor allem, wenn du lang im Flugzeug sitzt, mit vielen Reisenden aus aller Welt in Kontakt kommst und zudem noch in Länder fliegst, in denen es ganz andere Erreger gibt als hier.

Eine besonders strenge Hygiene ist wichtig und kann helfen. Du kannst dich und dein Baby jedoch nicht vor allem schützen. Besser ist es daher, ein Reisegebiet zu wählen, für das es keine vorgeschriebenen Impfungen gibt. Denn eine Infektion mit Malaria, Zika, Gelbfieber oder Ähnlichem kann für dein Baby schlimme Folgen haben.

Einige Impfungen sind auch in der Schwangerschaft erlaubt. Allerdings sollten Impfrisiko und Notwendigkeit der Reise sorgfältig abgewogen werden. Lass dich dazu am besten in einem reisemedizinischen Institut beraten. Informationen für jedes Land gibt es zum Beispiel auf der Seite des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin.

6. Diäten und Fasten

Die Schwangerschaft ist der falsche Zeitpunkt, um absichtlich an Gewicht zu verlieren. Denn im Körperfett lagern sich Schadstoffe ab, die Leber und Niere nicht abbauen konnten. Wenn dieses Fett schmilzt, gelangen sie in den Blutkreislauf und damit direkt zum Baby.

Natürlich ist es sinnvoll, sich in der Schwangerschaft besonders gut und abwechslungsreich zu ernähren. Wer bisher von Fertigprodukten und Cola gelebt hat, sollte sich seine Nährstoffe nun aus anderen, gesünderen Quellen holen. An Kalorien sparen solltest du jedoch auch dann nicht, wenn du übergewichtig bist. Auch Obst- oder Reistage zur Entschlackung sind jetzt tabu.

Besprich dich mit deiner Frauenärztin. Eventuell wird dich diese zu einer Ernährungsberatung schicken. Die Spezialisten dort können dir helfen, deine Ernährung so umzustellen, dass du ohne abnehmen zu müssen, glücklich und gesund durch die Schwangerschaft kommst.

7. Wellnessmassagen

Ganz so schlimm, wie es klingt, ist es nicht. Du darfst dir durchaus die ein oder andere Massage gönnen. Jedoch sollte der Therapeut genau wissen, was er tut. Deshalb ist es besser, wenn sich Schwangere nicht von einem Wellnesstherapeuten, sondern von einem erfahrenen Physiotherapeuten massieren lassen. Unbedingt vorher ansagen, dass du schwanger bist! Das ist auch wichtig für die richtige Lagerung. Denn Rückenlage kann zu Kreislaufproblemen führen (Vena Cava Syndrom). Unschön, wenn du gerade allein im Zimmer bist.

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8. Sauna und heiße Bäder

Wenn du temperaturmäßig gern übertreibst, ist es jetzt Zeit, herunterzufahren. Natürlich darfst du auch weiterhin in die Sauna, wenn dir das guttut. Jedoch gehst du am besten in die moderate Bio-Sauna mit maximal 60 Grad. Verzichte aber auf das eiskalte Bad im Anschluss, denn das kann zu Bauchkrämpfen führen. Sobald du dich unwohl fühlst, brich den Saunagang sofort ab, trink ein Glas Wasser und leg die Beine hoch.

Beim Baden sieht es ähnlich aus. Heiße Bäder sind tabu. Deine Körpertemperatur sollte sich beim Baden nicht großartig erhöhen. Denn wenn du Fieber simulierst, kann es passieren, dass dein Kreislauf zusammenbricht und du beim Aussteigen aus der Wanne umkippst. Damit das Blut nicht in deine Beine sackt, solltest du sie vor dem Verlassen des Bades kühl abduschen. Die beste Badetemperatur liegt übrigens bei 36 bis 37 Grad. Ärzte raten sogar zu noch niedrigeren Temperaturen. Bade außerdem nicht länger als 10 bis 15 Minuten.

Bade und sauniere am besten nur, wenn du nicht allein bist.

Hast du noch Fragen zu Aktivitäten in der Schwangerschaft? Schreib uns gern einen Kommentar!

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 05.02.2023
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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