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So findest du die richtige Klinik für die Geburt

So findest du die richtige Klinik für deine Geburt
Unsere Fragen helfen dir, die richtige Klinik für die Geburt zu finden. / Bild © New Africa, Shutterstock.com

Die Entbindung deines Babys soll in einem Krankenhaus stattfinden? Die Suche nach der passenden Klinik für die Geburt sollte nicht zu spät beginnen. Gerade dann, wenn du mehrere Möglichkeiten in der Nähe hast, fällt die Auswahl oft nicht leicht. Inzwischen haben die Kliniken ganz unterschiedliche Angebote und die Geburtsstationen bieten viele Möglichkeiten für eine selbstbestimmte Geburt. Auch die medizinische Unterstützung spielt eine Rolle.

Die wichtigsten Fragen für die Suche nach einer Klinik

Um dir die Suche nach einer Entbindungsklinik zu erleichtern, haben wir im Folgenden einige Fragen zusammengestellt, die du als Anhaltspunkt nutzen kannst. Beantworte dir die Fragen zunächst selbst. Schreib dir die Antworten auf und stecke somit die Rahmenbedingungen fest, die dir bei einer Geburtsklinik wichtig sind. Geh dann Klinik für Klinik durch und schau, welche in die engere Wahl kommen. Zu den wichtigsten Fragen gehören:

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1. Wie lang ist die Strecke von zu Hause bis zur Klinik?

Normalerweise heißt es, Erstgebärende haben noch Zeit, wenn die Geburt startet. Sicher kannst du jedoch nie sein. Daher ist es gut, wenn die Fahrt ins Krankenhaus nicht mehr als 20 bis 30 Minuten dauert.

Zudem solltest du wissen: Wirst du mit dem Krankenwagen transportiert, bringt dieser dich in das nächstgelegene Krankenhaus. Das gilt auch dann, wenn es sich bei diesem gar nicht um das von dir ausgewählte Krankenhaus handelt.

2. Wie viele Geburtseinleitungen gab es in den vergangenen Jahren?

Auch dann, wenn du über den Termin gehst, ist bei einer komplikationslosen Schwangerschaft nicht unbedingt eine Einleitung der Geburt notwendig. Viele Klinikärzte raten dennoch bei ET+7 (SSW 41+0) zur Einleitung. Oft ist dies medizinisch nicht nötig, sondern eine reine Vorsichtsmaßnahme. Bei Kliniken mit einer geringen Anzahl an Einleitungen ist zu erkennen, dass hier entspannt mit dem Übertragen umgegangen wird.

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3. Wie hoch ist die Kaiserschnittrate pro Jahr?

Wenn du einen Kaiserschnitt nur im Notfall in Anspruch nehmen möchtest, kann auch diese Frage wichtig sein. Achte bei der Klinik auf eine geringe Kaiserschnittrate. Bundesweit liegt die Quote bei 30,9% – wobei das in jedem Bundesland variiert.

Bedenke aber, dass die Kaiserschnittrate in Krankenhäusern mit Babyintensivstation immer etwas höher ist, weil dort vermehrt Risikoschwangerschaften per Kaiserschnitt entbunden werden. In dem Fall ist das nicht unbedingt als negatives Symbol für die Klinik zu werten.

4. Darfst du deine eigene Hebamme mitbringen?

Diese Frage ist nur dann interessant für dich, wenn du gern möchtest, dass deine Hebamme dich bei der Geburt begleitet. Eine Beleghebamme hat in der Regel mit einem oder zwei Krankenhäusern einen Belegvertrag. Dort darf sie dich dann bei der Geburt unterstützen.

5. Welche Möglichkeiten für die Geburt hast du?

Das Geburtsbett ist in jedem Kreißsaal zu finden. Doch wie sieht es mit anderen Möglichkeiten für die Geburt aus? Gibt es ein Seil oder eine Wanne? Welche Positionen für die Geburt werden in dem Krankenhaus unterstützt? Je mehr Optionen zur Verfügung stehen, desto mehr kannst du bei der Geburt deines Kindes selbstbestimmt reagieren.

6. Handelt es sich um ein babyfreundliches Krankenhaus?

UNICEF sowie die WHO vergeben das Zertifikat „Babyfreundliches Krankenhaus“. Krankenhäuser, die mit dieser Auszeichnung versehen sind, müssen einige Vorgaben erfüllen. Im Fokus steht die Förderung von Bindung und Nähe zwischen Eltern und Kind. Das heißt, dein Baby ist immer bei dir, dein Partner wird in die Pflege einbezogen. Zudem gibt es stillfreundliche Krankenhäuser, die das Stillen besonders fördern.

7. Gibt es Familienzimmer?

Möchtest du die ersten Tage mit deinem Baby und deinem Partner in aller Ruhe genießen und das Zimmer nicht mit anderen Menschen teilen? Dann schau nach, ob es Familienzimmer im Krankenhaus gibt und ob du diese mieten kannst. Dies ist zwar mit zusätzlichen Kosten verbunden, die ersten Stunden und Tage können so jedoch in magischer Dreisamkeit genossen werden. Ob du ein solches Zimmer bekommst, hängt meist jedoch von der aktuellen Geburtenrate ab. Eine definitive Zusage geben die Krankenhäuser in Ballungszentren deshalb oft erst am Tag der Geburt.

8. Wird eine ambulante Geburt unterstützt?

Nicht immer ist es notwendig, mehrere Tage in der Klinik zu bleiben. Möchtest du die Sicherheit von einem medizinischen Backup nicht missen, dafür aber nicht mehrere Tage im Krankenhaus verbringen, kann eine ambulante Geburt eine Alternative sein. Hier entbindest du in der Klinik und bleibst für einige Stunden. Die U1 wird durchgeführt. Fühlst du dich fit und ist dein Baby gesund, darfst du anschließend nach Hause gehen. Damit das Personal besser planen kann, ist es hilfreich, das Krankenhaus vorher über den Wunsch einer ambulanten Geburt zu informieren.

9. Gibt es ein Still-Café?

Einige Krankenhäuser bieten frisch gebackenen Müttern Hilfe beim Stillen an. Im Still-Café oder in Stillgruppen beantworten Laktationsberaterinnen Fragen der Mütter und helfen beim richtigen Anlegen.

10. Falls du Vorerkrankungen hast: Ist die Klinik auf mütterliche Vorerkrankungen eingestellt?

Falls bei dir Vorerkrankungen bestehen, solltest du dich für eine Geburtsklinik entscheiden, die darauf eingestellt ist. Zu den mütterlichen Vorerkrankungen, die in der Schwangerschaft und bei der Geburt zu Komplikationen führen können und möglicherweise eine besondere Behandlung erfordern, gehören unter anderem Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Gerinnungsstörungen, Autoimmunerkrankungen sowie neurologische oder auch psychische Erkrankungen. Die Geburtsklinik sollte über Ärzte verfügen, die auf deine Vorerkrankung spezialisiert sind. Bei einer bestehenden Herzerkrankung sollte eine Fachabteilung für Kardiologie vorhanden sein, bei neurologischen Erkrankungen eine für Neurologie et cetera. Die Ärzte sollten interdisziplinär zusammenarbeiten.

Eine Liste mit 50 Kliniken, die auf die Betreuung von Risikoschwangerschaften und Risikogeburten spezialisiert sind, findest du hier.

11. Falls es sich um eine Risikoschwangerschaft handelt: Gibt es eine angeschlossene Neugeborenen-Intensivstation?

Die meisten Schwangerschaften verlaufen komplikationslos. Dennoch gibt es Gründe, weshalb eine Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft eingestuft wird. Zeichnet sich bei dir beispielsweise eine Frühgeburt ab, solltest du eine Geburtsklinik wählen, die über eine angeschlossene Neugeborenen-Intensivstation verfügt.

Der Besuch vor Ort – die Besichtigung der Kreißsäle

Kommt ein Krankenhaus in die engere Auswahl, bietet es sich an, einen Tag der offenen Tür zu besuchen. Die Besichtigung der Geburtsstation gibt dir einen Anhaltspunkt, ob du dich hier wohlfühlen kannst. Auch wenn die Ausstattung immer moderner wird, muss das Gefühl stimmen. Sprich auch mit den Hebammen und stell alle offenen Fragen. Werden diese mit viel Geduld beantwortet und bist du auf einer Linie mit den Hebammen, ist dies ein gutes Zeichen dafür, dass du die Geburt hier genießen kannst. In kleineren Orten finden solche Termine oft nur 1-2 x im Jahr statt, Info-Abende mit Kreißsaal-Führung meist einmal monatlich.

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Besondere Angebote im Krankenhaus

Informiere dich rechtzeitig darüber, ob es in den ausgewählten Kliniken weitere Angebote rund um die Geburt gibt. In einigen Krankenhäusern werden beispielsweise Geburtsvorbereitungskurse angeboten. Dies hat den Vorteil, dass du bereits vor der Geburt die Klinik kennenlernen und mit dem Personal agieren kannst. Seminare rund um die Babypflege sowie Stillen und die ersten Wochen gehören ebenfalls oft zum Programm. Nach der Entbindung und dem Wochenbett kannst du vielleicht sogar einen Rückbildungskurs in der Klinik in Anspruch nehmen.

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 15.09.2023
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

2 Kommentare anderer Nutzer

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich bin Hochschwanger . 22.05.2020 keisaschnitt Plan aber ich möchte nicht gerne diese Tag . ich bin die Mutter von meinem erste Kind ich wünsche meine Kind komme dieses Welt einen schönen Tag so wie heute 20.05.2020 oder 25.05.2020 aber der Arzt hat gesagt das geht nicht nur 22.05.2020 . Ich will nicht diese Tag. Sagen Sie mir was ich soll ?

    mit freundlichen Grüßen
    Rose KC

    1. Hallo Rose,

      wahrscheinlich hast du schon entbunden? Ich finde, jeder dieser Tage hat ein schönes Datum 🙂

      Alles Gute!

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