Sicherheit für Babys Schlaf: Diese Maßnahmen sind wichtig
Vielen Eltern geht es ähnlich: Je näher die Geburt des Babys rückt, desto mehr Sorgen mischen sich unter die liebevollen Gedanken an das süßeste zahnlose Lächeln der Welt. In den ersten Lebensmonaten des Babys ranken diese vor allem um den sicheren Schlaf des Babys. Wenn du einige grundlegende Sicherheitshinweise beachtest, können du und dein Baby gut und sicher schlafen. Welche das sind, erfährst du in diesem Artikel.
Schreckgespenst plötzlicher Kindstod
Durchblättern Eltern die Broschüren, die sie vom Frauenarzt oder Krankenhaus bekommen, drängt sich der Eindruck auf, dass der plötzliche Kindstod wie ein Damoklesschwert über jedem Neugeborenen hängt. Tatsächlich kommt er heute nur noch sehr selten vor. Eine gute Vorsorge und grundlegende Maßnahmen für einen sicheren Babyschlaf, die alle Eltern befolgen können, senken das Risiko auf ein Minimum.
Diese Maßnahmen sind wichtig für einen sicheren Babyschlaf
Eine sichere Schlafumgebung schaffen
- Matratze: Dein Baby sollte auf einer eher harten Matratze schlafen. Im Idealfall liegt diese auf dem Boden oder das Bett hat eine Umrandung, sodass es nicht herausfallen kann. Sofas, Sessel, Kissen oder Ähnliches sind ungeeignet. Sie sind zu weich. Dein Baby könnte in eine Kuhle rollen oder zwischen den Kissen ersticken. Wenn zwei Matratzen nebeneinander liegen, sollte keine Lücke zwischen den Matratzen entstehen. Wasserbetten sind gänzlich ungeeignet.
- Babyschlafsack: Zum Zudecken eignet sich ein Babyschlafsack. In ihm schläft dein Baby wohltemperiert und sicher. Denn der Schlafsack kann sich nicht über das Gesicht des Babys ziehen und die Luftzufuhr einschränken. Geeignete Babyschlafsäcke findest du online zum Beispiel auf schlafsack.net und natürlich im Fachhandel.
- Alles andere raus aus dem Bett: Kissen, Kuscheltiere, Nestchen, Felle, Heizkissen und andere Utensilien gehören nicht ins Babybett. Dein Baby braucht sie nicht und im Ernstfall können sie zur Gefahr werden.
- Allergene: Im Idealfall ist die Schlafumgebung deines Babys möglichst allergenarm. Gut waschbare und flusenfreie Textilien eignen sich am besten. Achte bei Textilien auf das Ökotex-Siegel.
Babys nicht allein schlafen lassen
Neugeborene sollten nachts in einem Zimmer mit ihren Eltern schlafen. So hast du dein Baby immer im Blick und kannst seine Signale sicher deuten und seine nächtlichen Bedürfnisse schnell erfüllen. Dein Baby kann in seinem eigenem Bettchen, einem Babybalkon oder zusammen mit der stillenden Mama im Elternbett schlafen.
Das Stillhormon Prolaktin sorgt bei stillenden Müttern für einen sehr leichten Schlaf. Sie fallen nicht in den Tiefschlaf und wachen schon bei kleine Signalen des Babys auf. Das macht sie zu perfekten Schlafbegleiterinnen an Babys Seite.
Als Papa solltest du nur dann direkt neben deinem Baby liegen, wenn du ebenfalls einen leichten Schlaf hast und aufpassen kannst, dass die Atemwege deines Babys nicht durch deinen Körper eingeschränkt werden. Andernfalls ist es besser, neben der Mutter zu schlafen. Alle anderen Personen, also Geschwister, Babysitter oder Großeltern sollten nicht direkt neben dem Baby schlafen. Haustiere gehören gar nicht ins Babybett. Je mehr Personen das Bett teilen, desto größer sollte es sein, damit alle ausreichend Platz haben.
Babys in Rückenlage ablegen
Solange sich dein Baby nicht allein drehen kann, schläft es am sichersten in der Rückenlage. So gebettet besteht keine Gefahr, dass das Gesicht in die Matratze einsinkt. Beim Stillen liegt das Baby natürlich leicht seitlich und schläft womöglich auch so ein. Rolle es bei der nächsten Gelegenheit einfach auf den Rücken.
Keine Raucher oder alkoholisierten Personen im Babyschlafzimmer
Dass Babys nicht passiv rauchen sollten, ist klar. Es sollten aber auch keine Raucher in der Nähe des Babys schlafen. Auch alkoholisierte Personen gehören nicht ins Babyzimmer. Die Ausdünstungen von Personen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss können für Babys sehr gefährlich sein. Zudem können die Personen der Obhut des Babys nicht angemessen nachkommen. Wenn die Eltern rauchen, ist es besser, das Baby in seinem eigenen Bett und nicht in unmittelbarer Nähe schlafen zu lassen. Im besten Fall hören die Eltern schon in der Schwangerschaft zum Schutz des Babys auf zu rauchen.
Auch Rauch in der Umgebungsluft (zum Beispiel aus dem benachbarten Wohnzimmer) sowie nach Tabak riechende Kleidungsstücke solltest du vermeiden.
Schadstoffe und schädliche Ausdünstungen vermeiden
Übrigens solltest du auch alle anderen schädlichen Ausdünstungen sowie künstliche Düfte vermeiden. Verzichte darauf, das Babyzimmer kurz vor der Geburt oder während der ersten Monate zu renovieren. Viele Materialien dünsten Schadstoffe aus. Auch Duftkerzen, Räucherstäbchen und ätherische Öle gehören nicht ins Babyschlafzmmer.
Schlafzimmer nicht überheizen
Die ideale Schlaftemperatur liegt bei 16 – 18 Grad. Natürlich ist das nicht immer möglich, gerade im Sommer. Achte daher darauf, dass das Schlafzimmer gut gelüftet ist, ohne dass dein Baby Zugluft ausgesetzt ist. Wähle für die Jahreszeit und Temperatur angemessene Schlafkleidung und Schlafsack. Überprüfe regelmäßig im Nacken des Babys, ob es möglicherweise schwitzt oder friert.
- Research on Bed sharing, infant sleep and SIDS:
https://www.unicef.org.uk/babyfriendly/news-and-research/baby-friendly-research/infant-health-research/infant-health-research-bed-sharing-infant-sleep-and-sids/ (abgerufen am 16. März 2021) - Die richtige Schlafumgebung für das Baby:
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/0-12-monate/schlafumgebung/ (abgerufen am 16. März 2021) - Bed-Sharing in the Absence of Hazardous Circumstances: Is There a Risk of Sudden Infant Death Syndrome? An Analysis from Two Case-Control Studies Conducted in the UK:
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0107799 (abgerufen am 16. März 2021)
Bild:
- Hand des schlafenden Babys in der Hand der Mutter (c) DONOT6_STUDIO / shutterstock.com