Das Elterngeld wurde seit mehr als 15 Jahren nicht erhöht. Das Prognos-Institut hat kürzlich im Rahmen der Reihe “Familie und Gesellschaft im Blick” den Mindest- und den Höchstbetrag neu berechnet. Was Eltern eigentlich bekommen sollten, dazu jetzt mehr.
Wie viel Elterngeld gibt es aktuell?
Wie viel jeder Elternteil bekommt, bestimmt das individuelle Einkommen vor der Geburt. Seit 2007 hat sich an diesen Beträgen jedoch nichts geändert. Grob gerechnet gibt es 65% vom Nettolohn, mindestens 300 Euro und höchstens 1.800 Euro Elterngeld für jeden Lebensmonat.
Das Elterngeld an die Inflation anpassen
Das Familienministerium bekommt für den Haushalt 2025 voraussichtlich 13,19 Milliarden Euro. Das Elterngeld ist dabei mit 7,99 Milliarden der größte Einzelposten. Trotzdem wird es, Stand jetzt, keine Erhöhung des Elterngeldes geben.
Seit Einführung des Elterngeldes gab es keine Erhöhung der Lohnersatzleistung. Dr. Claire Samtleben, Projektleiterin für den Bereich Familien- und Gesellschaftspolitik bei Prognos sagt, „Unsere Analyse verdeutlicht, dass eine Inflationsbereinigung des Elterngeldes längst überfällig ist. Nur so kann die finanzielle Unterstützung für Familien auf dem Niveau gehalten werden, das bei der Einführung des Elterngeldes vorgesehen war.“
Wie hoch müsste das Elterngeld wirklich sein?
Die Analyse von Prognos orientiert sich am Verbraucherpreisindex vom Bundesamt für Statistik. Die Kaufkraft des damals festgelegten Rahmens ist deutlich gesunken.
Was ist der Verbraucherpreisindex?
Das Bundesamt für Statistik ermittelt monatlich einen sogenannten Verbraucherpreisindex. Dafür beobachtet das Amt die durchschnittliche Preisentwicklung von 700 verschiedenen Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte gewöhnlich konsumieren. Verglichen wird der aktuelle Preis mit dem des gleichen Monats des Vorjahres. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex (zum Vorjahr) ergibt dann die Inflationsrate.
Die Auswirkung auf das Elterngeld 2024
Berücksichtigt man nun die Entwicklung des Verbraucherpreisindex, müssten Mindest- und Höchstbetrag beim Elterngeld dringend angepasst werden. So kommen die Forschenden auf ein Mindestelterngeld von 413 Euro. Der Maximalbetrag läge bei 2.480 Euro. In der Präsentation findet sich sogar noch ein höherer Betrag, 2.870 Euro, würde auch noch die Anpassung der Beitragsbemessungsgrenzen bei der Sozialversicherung berücksichtigt.
Eine Erhöhung würde zur Familienförderung beitragen und könnte sich positiv auf die Gleichstellung auswirken. „Viele Väter, die derzeit kein Elterngeld beziehen, führen zu hohe Einkommenseinbußen als Hauptgrund an“, so der Bericht.
Mehr Eltern bekommen den Höchstbetrag
Prognos arbeitet ebenfalls heraus, dass immer mehr Mütter und Väter den Höchstbetrag beim Elterngeld bekommen. Hintergrund: Die Löhne sind seit Einführung des Elterngeldes gestiegen, das Elterngeld jedoch nicht. Bereits seit 2017 liegt laut der Präsentation das mittlere Einkommen von Familien über dem Höchstbetrag beim Elterngeld.
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- Prognos Institut: Neue Berechnungen zum Elterngeld: So hoch sollten die Beträge heute sein
https://www.prognos.com/de/meldung/elterngeld (abgerufen 28.08.2024) - Presse Augsburg: Inflationsangepasstes Elterngeld-Limit müsste bei 2.480 Euro liegen
https://presse-augsburg.de/inflationsangepasstes-elterngeld-limit-muesste-bei-2-480-euro-liegen/968518/ (abgerufen 28.08.2024)