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Mit diesen 13 Sätzen beruhigst du dein wütendes Kind

wuetendes kleinkind

Kleine Wüteriche haben so manchen Grund, an die Decke zu gehen, der uns nebensächlich erscheint. Für das Kind ist er das in diesem Moment aber nicht. Da helfen Verständnis, Liebe und gezielte Angebote zur Aggressionsbewältigung, auch schon bei Wutanfällen der ganz Kleinen. Probier das nächste Mal statt einer Standardantwort einen der folgenden 13 Sätze, um dein wütendes Kind zu beruhigen, bevor es völlig ausrastet.

„Hör auf zu hauen!“

Jeder Wutausbruch bei kleinen und größeren Kindern hat einen Grund. Dieser mag für dich unwichtig erscheinen, aber für dein Kind ist er gerade erdrückend und es weiß sich nicht anders zu helfen. Mach ihm die Konsequenzen seines Tuns bewusst und zeig ihm einen Ausweg:

Du ärgerst dich, das verstehe ich. Aber ich möchte nicht, dass du haust, weil mir das weh tut. Wollen wir zusammen (Alternative vorschlagen)…?

„Hör auf mit Spielzeug zu schmeißen!“

Wenn Kinder in der Wut ihr Spielzeug wegwerfen, ist das eine der wenigen Möglichkeiten, die sie haben, um ihr Missfallen auszudrücken. Über Konsequenzen machen sie sich keine Gedanken. Ablenkung ist meist ein gutes Mittel. Wenn du die Aufmerksamkeit auf das Spielzeug als solches lenkst, verraucht die Wut meist ziemlich schnell:

Ich sehe, du hast dein Spielzeug weggeworfen, weil du so wütend bist. Wollen wir es zusammen aufheben?

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„Schrei nicht so rum!“

Wenn Kinder sehr laut werden, sind sie meist überreizt. Und gar nicht selten sind die Eltern sogar mit daran schuld. Hilf deinem Kind, sich zu beruhigen, wenn es das selbst noch nicht schafft. Durchatmen wirkt manchmal Wunder. Eine Technik, die schon Kleinkinder lernen können:

Ich atme jetzt ein paar Mal tief ein und aus. Machst du mit?

„Hör auf zu jammern!“

Kinder merken oft gar nicht, wenn sie in den Jammer-Modus verfallen. Mach deinem Kind liebevoll bewusst, dass es gerade einen Ton anschlägt, der nicht gut ankommt, und dass es andere Möglichkeiten gibt, mit denen es weiter kommt:

Sag es mir bitte noch einmal mit deiner normalen Stimme.

„Deine Schwester kann das doch auch!“

Vergleiche mit anderen Kindern sind sehr verletzend. Sie schaden dem Selbstbewusstsein deines Kindes und machen die Geschwister unnötig zu Konkurrenten. Mach deinem Kind lieber Mut und biete ihm deine Hilfe an:

Klappt es noch nicht so ganz? Dann üben wir das noch mal. Bald kannst du das sicher auch!

„Du bist so anstrengend!“

Wenn Kinder nur noch jammern und motzen, stecken sie meist gerade in einer schwierigen Phase. Sie werden dann von ihren Gefühlen jedes Mal regelrecht übermannt. Da hilft es, wenn du Verständnis signalisierst und dem Kind das Gefühl gibst, dass es nicht allein da steht:

Dir geht es gerade nicht so gut, oder? Wir schaffen das zusammen! Komm, ich nehme dich in den Arm.

„Ich habe keine Zeit!“

Kinder missverstehen diesen Satz leicht und denken, sie wären nicht wichtig. Wenn du deinem Kind ruhig erklärst, warum es gerade nicht geht, können auch die Ungeduldigsten ein wenig warten lernen:

Ich habe dich gehört. Ich muss jetzt kurz was zu Ende machen und dann helfe ich dir.

„Hör auf zu heulen!“

Wenn dein Kind weint, ist es emotional sehr mitgenommen und du solltest den Grund dafür herausfinden. Echte Tränen sind immer ein Zeichen von Hilflosigkeit und für den Körper eine gute Möglichkeit, seelischen Stress abzubauen. Zeig ihm, dass du da bist:

Hat dich das traurig gemacht? Dann lass die Tränen raus. Komm her, ich nehme dich in den Arm.

„Sei nicht so schnell eingeschnappt!“

Manche Kinder überkommt ganz schnell ein Gefühl der Ohnmacht, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt. Dem sollte man entgegenwirken, aber stets ohne Zwang. Auch wenn es wichtig ist zu lernen, an einer Sache dranzubleiben, ist es ebenso wichtig, sich ab und zu Pausen zu gönnen:

Klappt es gerade nicht? Dann hören wir jetzt auf und probieren es in ein paar Minuten noch einmal.

„Ärgere dich nicht!“

Wut herunterzuschlucken ist nie eine gute Idee. Gerade im Trotzalter sind Wutausbrüche unabdingbar und ein Meilenstein zum Erreichen der Selbstständigkeit. Jetzt wird von euch  als Eltern der Grundstein gelegt, wie euer Kind später mit Wut umzugehen versteht. Hilf deinem Kind, indem du ihm klarmachst, dass sein Ärger normal ist. Zeig ihm Dinge auf, die die Wut zuverlässig verrauchen lassen, ohne sich selbst oder anderen zu schaden:

Manchmal bin ich auch wütend. Das ist ganz normal und geht wieder vorbei. Versuch mal, mit dem Fuß aufzustampfen, dann wird es bestimmt besser.

„Tu gefälligst, was ich dir sage!“

Oder auch „Wie oft soll ich das noch sagen?!“. Manchmal dringt man in schwierigen Zeiten tatsächlich nicht zum Kind durch. Da hilft es, das Gesagte wiederholen zu lassen. Ganz nebenbei werden so die Grundlagen für aktives Zuhören geschaffen:

Ich glaube, du hast mich vorhin nicht richtig verstanden. Ich sage es dir noch mal und dann flüsterst du es mir zu, okay?

„Wir gehen JETZT!“

Der zeitnahe Aufbruch ist oft eine Szene, in der es zu Machtkämpfen kommt. Kinder verlassen eine vertraute Situation nur ungern. Baue daher besser einen Puffer ein und gib auch deinem Kind ein paar Minuten, um sich darauf einzustellen. Wenn es vorgewarnt ist, wird es sich leichter zum Gehen überreden lassen. Und wenn es etwas hat, worauf es sich freuen kann, umso mehr:

Ich verstehe, dass du noch nicht gehen willst. Spiel noch 5 Minuten und dann gehen wir nach Hause zu … Der Papa freut sich schon, dass du kommst.

„Hör auf zu meckern. Du nervst!“

Zugegeben, ein Kind im Mecker-Modus ist schwer zu ertragen. Meistens hat es dafür aber gute Gründe, denn schließlich werden viele Dinge über seinen Kopf hinweg entschieden. Versuch dein Kind zu mehr Eigenverantwortung zu erziehen, indem du es bittest, eigene Vorschläge zu liefern, wenn es mit etwas nicht einverstanden ist:

Ich weiß, dass du es nicht gut findest. Hast du eine bessere Idee?
 

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Fazit

Schon kleine Kinder können lernen, mit Aggressionen und schlechten Stimmungen besser umzugehen. Dazu müssen wir ihnen nicht nur ein gutes Vorbild sein, sondern sie auch in konkreten Situationen anleiten, wie es besser geht. Zeig deinem Kind auch in schwierigen Zeiten, dass du es wahr und ernst nimmst und dass du für es da bist. So lernt dein Kind nach und nach sich zu beruhigen, bevor sich die Wut vollends Bahn bricht.

Kennst du noch andere gute Sätze, um ein Kind zu beruhigen? Dann freuen wir uns über einen Kommentar.

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Quellen

  • Dr. Harvey Karp: Das glücklichste Kleinkind der Welt
    Goldmann Verlag, deutsche Erstausgabe vom 8. Februar 2010
  • Danielle Graf & Katja Seide: Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Der entspannte Weg durch Trotzphasen
    Beltz; 9. Auflage vom 19.06.2017

✔ Inhaltlich geprüft am 01.04.2022
Dieser Artikel wurde von Janett Scheck geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

2 Kommentare anderer Nutzer

  1. Manche Sätze haben was wahres und versönliches, aber bei manchen hört sich das echt „blöd“ an… Ich meine wir sprechen mit einem Wesen mit Herz und Seele, und nicht mit einer Maschine die es gilt rhetorisch zu bändigen. Steht euch, euer Chef hat euch echt unfair angemault, und jemand sagt danach zu euch: „Hat dich das traurig gemacht? Dann lass die Tränen raus.“ Oder „Und jetzt sag mir das gleiche mit deiner normalen Stimme.“ Oder dir gelingt etwas nicht, du schmeißt das zur Seite, und jemand sagt: „Ich sehe, du hast dein Spielzeug weggeworfen. Möchtest du nicht mehr damit spielen?“ Ich meine, ich würde die Person hauen wollen für sowas… Also der Kern des Artikels ist schon gut, menschlicher mit dem Kind zu reden. Aber dann muss es aber vom ganzen Herzen kommen, und nicht als freundlich gestalteter Bändigungsversuch.

    1. Hallo Olga,

      das ist richtig. Du musst die einzelnen Sätze natürlich nicht so übernehmen. Sie sind als Anregung gedacht. Die emotionale Ebene kommt im geschriebenen Wort sowieso nicht richtig rüber. Formulieren darfst du, wie es dir selbst (und deinem Kind) entspricht. In der Eltern-Kind-Beziehung muss jeder seinen eigenen Weg finden. Das Kind sollte aber immer merken, dass seine Gefühle okay sind und dass man darüber reden kann.

      Beste Grüße, Anke

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