Kameraversicherung: Das solltest du wissen!
Das Wichtigste in Kürze
- Kameraversicherung bietet weltweiten Versicherungsschutz zum Teil gegen alle unvorhersehbaren Gefahren
- Lohnt sich generell nur bei sehr teurer Fotoausrüstung
- Sofern es nur für die Absicherung einer Reise gilt, ist die Außenversicherung als Zusatz der Hausratversicherung zu empfehlen
Egal ob für Hobby oder Beruf – Kameras und Fotoapparate sind teuer und empfindlich. Gerade im Außenbereich lauern viele Gefahren für die teuren Gerätschaften. Aber auch wenn du dich mit dem teuren Equipment gar nicht nach draußen wagst, die Gefahr von Beschädigungen oder gar Diebstahl der Ausrüstung lauert überall. Schnell sind so einige Tausend Euro zerstört. Als Reisebegleiter wird die Ausrüstung dazu transportiert, herumgereicht und ausprobiert. Dabei kann sie zu Boden fallen oder auch mal im Wasser landen. Die Kameraversicherung ist die ideale Lösung, um sich hier finanziell abzusichern.
Für wen ist eine Kameraversicherung relevant?
Ab einem gewissen Preis werden Schäden an der Kamera oder dem dazugehörigen Zubehör schnell teuer, sodass sich nicht jeder Besitzer die Reparaturkosten oder aber eine Wiederbeschaffung leisten kann. Für diese Personen ist eine Versicherung für die eigene Kamera enorm wichtig. Faustregel: Je teurer das Equipment, desto eher ist diese Versicherung zu empfehlen. Für Profifotografen lohnt sich ein solcher Abschluss mit hoher Sicherheit, da das Equipment bei der Berufsgruppe teuer ist.
Das deckt die Kameraversicherung ab
Auch bei einer Kameraversicherung solltest du zunächst an die Arten der möglichen Gefahren denken. Willst du deine Ausrüstung nur gegen Diebstahl versichern, oder kalkulierst du gleich eigene Bedienungsfehler mit ein? Schnell hat man den einen oder anderen möglichen Gefährdungspunkt übersehen oder vergessen. In jedem Fall empfehlenswert ist die Berücksichtigung von Schäden durch:
- Bedienungsfehler
- Bruchschäden
- Flüssigkeitsschäden
- Diebstahl
- Kurzschluss und Überspannung
- Konstruktionsfehler
Insbesondere wenn die Garantie des Herstellers bereits abgelaufen ist, kann eine Versicherung gegen Schäden durch Konstruktionsfehler sehr viel Geld sparen. Denn im Gegensatz zu den anderen hier aufgezählten Gefahren kann man diese nicht durch vorbeugende Verhaltensregeln verhindern.
Der sogenannte Allgefahrenschutz
Kennst du Murphys Gesetz? Es basiert auf der Erfahrung des US-amerikanischen Ingenieurs Edward A. Murphy. Es beschreibt den Zusammenhang zwischen menschlichem Versagen und Fehlerquellen in komplexen technischen Systemen. Kurz gesagt lautet Murphys Gesetz so: Alles, was schiefgehen kann, wird schiefgehen – Whatever can go wrong will go wrong. Davor ist auch deine wertvolle Kameraausrüstung nicht geschützt. Bei dem Allgefahrenschutz, den einige Versicherungen anbieten, werden auch die Gefahren pauschal mitversichert, die nicht explizit in der Versicherungspolice benannt wurden sofern sich nicht generell vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind.
Frag dazu stets bei deinem Versicherungsfachmann nach. Im Folgenden stellen wir dir eine Liste der Leistungen vor, die eine Versicherung mit Allgefahrenschutz enthalten sollte:
- Keine versteckte erhöhte Selbstbeteiligung im Schadenfall durch zusätzliche Klauseln
- Neuwertdeckung – auch wenn der Zeitwert unter 50% des Neuwertes sinkt, gilt immer noch der Neuwert als Versicherungssumme
- Versicherungsschutz in PKW, Booten, Luftfahrzeugen, Campingwagen und Cabrios, ohne Einschränkung der Versicherungssumme, auch während der Nachtzeit
- Mitversicherung von einfachem Diebstahl
- Versicherungsschutz gegen Verschrammen & Verkratzen von Linsen
- Versicherungsschutz bei Stoß- und Fallschäden, Bruch, Beschädigung
- Gelegentliche Überlassung von Geräten an Kollegen
- Versicherungsschutz in Hotelzimmern
- Kostenlose Vorsorgeklausel für Neukäufe und/oder gelegentliche Geräteanmietungen bis 25% der Versicherungssumme
- Mitversicherung von Zollkosten
- Mitversicherung von Datenrettungskosten
- Mitversicherung von Aufräumungs- und Entsorgungskosten
- Mitversicherung von Kosten für Leihgeräte nach einem Schadensfall
- Mitversicherung von Luftaufnahmen aus bemannten Luftfahrzeugen
- Mitversicherung von Unterwasseraufnahmen (Achtung: Hier ist häufig eine Dichtigkeitsprüfung der umfassenden Gehäuse erforderlich)
Das solltest du vor Vertragsabschluss wissen
Bevor die Unterschrift unter den Vertrag gesetzt wird, gibt es einige Dinge zu beachten, die wir dir hier genauer erläutern.
Die Konditionen
Natürlich sollten vor allem die einzelnen Versicherungen mit ihren individuellen Konditionen verglichen werden. Eine Gretchenfrage bei der Suche nach den richtigen Konditionen für deine Kameraversicherung ist die Frage der Selbstbeteiligung im Schadensfall. Die meisten Versicherungen bieten sie wahlweise mit oder ohne Selbstbeteiligung an.
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Schließt du eine Kameraversicherung mit Selbstbeteiligung ab, wird meist vertraglich ein prozentualer Anteil der Schadenshöhe festgelegt. Diesen Anteil trägst du dann im Schadensfall selbst. Er wird nicht von der Versicherung gedeckt.
Viele Versicherungen bieten gleich unterschiedliche Tarife zur Selbstbeteiligung an. Der Vorteil: Je nach Höhe die Summe deiner gewählten Selbstbeteiligung wirkt sich dies mindernd auf den jährlichen Versicherungsbetrag aus. Der Nachteil: Kleinere Reparaturen und Schäden gehen häufig zu deinen Lasten, wenn diese den Betrag der Selbstbeteiligung nicht überschreiten. Verursachst du dann gleich mehrere kleinere Schäden in kurzer Zeit, kann die Summe der so oft bezahlten Selbstbeteiligung allein aufgrund der Häufigkeit die ganze Versicherung sinnlos machen.
Untersuchungen der Versicherungen zeigen übrigens, dass Versicherungsnehmer mit Selbstbeteiligung unbewusst allein aufgrund der drohenden Kosten häufig vorsichtiger mit den versicherten Gegenständen umgehen. Versicherungsnehmer ohne Selbstbeteiligung verlassen sich dagegen, aus Sicht vieler Versicherer, oftmals darauf voll und ganz abgesichert zu sein.
Entscheidest du dich gegen eine Versicherung mit Selbstbeteiligung, wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit einen höheren Jahresbeitrag für deine Kameraversicherung zahlen müssen. Der Vorteil: Auch kleinere Schadensfälle und Reparaturen werden von der Versicherung beglichen. So kaufst du das Sorglos-Paket ohne weitere Verpflichtungen und Risiken. Der Nachteil: Tritt kein Schadensfall ein hast du unter Umständen mehr bezahlt als nötig gewesen wäre. Im nächsten Punkt zeigen wir dir, wie du diesen Nachteil ausgleichst.
Rückzahlung bei Schadensfreiheit
Wie schon zuvor erwähnt ist auch der Anbieter Ihrer Kameraversicherung daran interessiert, dass du trotz des Versicherungsschutzes ohne Selbstbeteiligung umsichtig mit deiner Ausrüstung umgehst. Bei der Versicherungsvariante mit Selbstbeteiligung erklärt sich diese Motivation leicht. Damit auch der Versicherungsnehmer ohne Selbstbeteiligung für seine Vorsicht und für die Vermeidung des Schadensfalles belohnt wird, bieten zahlreiche Versicherungen Rückzahlungen der Versicherungsbeiträge von bis zu 40 Prozent. Mit diesem Angebot heben sich die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Optionen mit oder ohne Selbstbeteiligung praktisch auf. Alles andere ist Geschmackssache.
Das sollte mit versichert sein
Wichtig ist, dass du dich schon vor dem Gespräch mit deinem Versicherungsberater klar darüber bist, was alles versichert werden soll. Hier ist eine genaue und vor allem exakte Auflistung der Ausrüstungsgegenstände besonders wichtig. Unser Tipp: Erfasse nicht nur Menge und Anzahl der Ausrüstungsgegenstände, sondern unbedingt auch den Preis. Dazu kannst du die Kaufbelege in fotokopierter Form an die Inventarliste deiner Ausrüstung heften und beim Versicherer hinterlegen. Damit du nichts vergisst, bieten wir dir hier eine kleine Aufstellungsvorlage:
- Analoge und digitale Kamerasysteme für Film und Foto
- Objektive
- Beleuchtungs- und Lichttechnik, Blitzanlagen, Blitzgeneratoren, Blitzgeräte, Scheinwerfer
- Stative, Akkus, Belichtungsmessgeräte, Kabel, Aufheller, Boxen, Taschen, Cases, Rücksäcke
- Ton- und Audiotechnik für Foto- und Filmaufnahmen, Geräusch- und Toneffektgeräte, Mikrofone
- Speicherkarten, Sticks und mobile Festplatten zur Datensicherung
Bei einer solchen Auflistung hat schon mancher überrascht festgestellt, dass der tatsächliche Wert der Ausrüstung viel höher ist, als einem bewusst war. Schnell addieren sich die Kosten für die Komponenten einer guten Foto- oder Kameraausrüstung zu einem Betrag in der Preisklasse eines Pkw der Mittelklasse. Dabei solltest du stets darauf achten, dass der tatsächlich aktuelle Bestand deiner Kameraausrüstung immer bei deinem Versicherer vorliegt. Teile alle Änderungen im Bestand oder Neuanschaffungen zeitnah mit.
Die Pauschalversicherung
Wem die Auflistung und Aktualisierung der Ausrüstung zu umständlich ist, dem bieten viele Versicherungen auch eine pauschale Kameraversicherung. Achte bitte stets darauf, ob deine Pauschalversicherung inklusive des Zubehörs abgeschlossen wurde, oder ob das teilweise teure Zubehör nicht mit einbezogen ist. Die Versicherungssumme wird dann einmalig festgelegt. So musst du nicht jedes kleine Teil deiner Ausrüstung gesondert aufführen und die Aktualisierung bei der Versicherung entfällt auch. Wichtig dabei ist allerdings, dass die Versicherungssumme dem tatsächlichen Wert möglichst nahekommt. Ist sie zu niedrig, hast du möglicherweise zwar niedrigere Beiträge bezahlt, hast dafür aber im Schadensfall das Nachsehen, weil du nicht den gesamten Verlust ersetzt bekommst. Ist die Versicherungssumme zu hoch veranschlagt, zahlst du höhere Beiträge als nötig.
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