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Hebamme finden: Worauf du achten solltest

Hebamme finden

Relativ schnell nach der Bestätigung der Schwangerschaft durch die Frauenärztin ist es wichtig, sich auf die Suche nach einer guten Hebamme zu machen. Doch woran kannst du eine gute Hebamme erkennen und was ist bei der Suche eigentlich wirklich wichtig? Da deine Hebamme dich durch die Schwangerschaft und darüber hinaus begleiten wird, ist es wichtig, sich vor der Suche Gedanken zu machen und keine Kompromisse einzugehen.

Ganz wichtiger Hinweis vorab:

Es gibt leider zu wenige Hebammen. Du solltest dich daher in jedem Fall früh kümmern, da es ansonsten passieren kann, dass du keine Hebamme in deinem Ort findest. Wer keine Hebamme findet, kann sich u.U. nach Sprechstunden in den Hebammenpraxen erkundigen. Auch Online-Hebammen oder Online-Geburtsvorbereitungskurse sind eine gute Option.

Die Unterschiede bei den Hebammen

Es gibt bei den Hebammen einige Unterschiede, die eine Entscheidung deutlich beeinflussen können. Weißt du darüber Bescheid, wie sich die Hebammen in ihren Angeboten und Aufgaben unterscheiden, kannst du bereits bei der Auswahl der Möglichkeiten Einschränkungen machen. Das Wichtigste ist aber, dass du eine Hebamme findest, die auch die Nachsorge übernimmt. Denn die wirst du brauchen.

Die freiberufliche Hebamme

Freiberufliche Hebammen arbeiten ohne eine Festanstellung in der Klinik oder im Geburtshaus. Sie sind eine sehr gute Wahl, wenn du auf der Suche nach einer Hebamme bist, die dich vor und nach der Geburt begleitet. Freiberufliche Hebammen können die Vorsorge, das Wochenbett und auch die Stillberatung übernehmen. Denkst du über eine Hausgeburt nach, ist eine Hausgeburtshebamme die erste Anlaufstelle. Allerdings führen nicht alle Hebammen auch Hausgeburten durch. Diese Frage sollte daher schon vor der ersten Terminvereinbarung gestellt werden.

Die Beleghebamme

Auch eine Beleghebamme praktiziert nicht über eine Anstellung, sondern freiberuflich. Allerdings hat sie dennoch einen Vertrag mit Kliniken oder Geburtshäusern. Sie kann einen oder mehrere Verträge haben. Diese werden als Belegverträge bezeichnet. Legst du Wert darauf, dass deine Hebamme dich auch während der Geburt begleitet, dann benötigst du eine Beleghebamme. Allerdings muss diese einen Belegvertrag mit der Klinik oder dem Geburtshaus haben, das von dir auch als Ort für die Entbindung ausgewählt wird.

Sehr einfach kannst du es dir machen, wenn du direkt in der Klinik oder im Geburtshaus fragst, welche Hebammen infrage kommen.

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Die angestellte Hebamme

Hast du keine Priorität, was die Betreuung bei der Geburt angeht, dann wirst du durch eine angestellte Hebamme betreut. Diese arbeiten im Krankenhaus oder im Geburtshaus und sind für die Unterstützung bei der Entbindung zuständig. Es ist empfehlenswert, eine freiberufliche Hebamme an der Hand zu haben, an die du dich bei Schwangerschaftsbeschwerden wenden kannst. Auch eine Hebamme für die Nachsorge und das Wochenbett kann hilfreich sein.

Die Nachsorgehebamme

Du musst keine Hebamme für die Vorsorge in Anspruch nehmen. Entscheidest du dich dagegen, kannst du dennoch eine Nachsorgehebamme in Anspruch nehmen. Möchtest du eine Hebamme lediglich für die Nachsorge? Dann solltest du dich dennoch so früh wie möglich vor der Geburt darum kümmern, jemanden zu finden. Wir empfehlen es direkt ab Beginn der Schwangerschaft.
Du kannst auch in der Klinik nachfragen, ob eine der Beleghebammen die Nachsorge übernimmt. Auch hier ist es wichtig, rechtzeitig nachzufragen.

Tipp: Befindet sich dein voraussichtlicher Entbindungstermin in der Urlaubszeit oder in der Weihnachtszeit, solltest du dich noch zeitiger um eine Nachsorgehebamme kümmern, da viele zu dieser Zeit nicht arbeiten.

Das Erstgespräch – eine Frage des Gefühls

Bevor du dich zu einem Erstgespräch mit der Hebamme verabredest, steht der Telefontermin an. Bereits beim Telefonat merkst du oft schon, ob die Chemie stimmt. Hier kannst du bereits die ersten Fragen stellen und schauen, ob das Angebot der Hebamme passt. Ist dies der Fall, wird ein Termin für die Erstberatung vereinbart.

Das Erstgespräch kann bei dir zu Hause, im Geburtshaus oder auch in der Hebammenpraxis stattfinden. Ziel eines Erstgespräches ist es, dass ihr euch besser kennenlernt. Optimal ist es natürlich, wenn auch dein Partner dabei sein kann.

Die Hebamme wird deinen Mutterpass prüfen und schauen, ob mit dem Baby alles in Ordnung ist. Sicher wird sie auch einige Fragen zur Schwangerschaft haben. Beim ersten Gespräch kommt das Thema zudem auf deine Wünsche in Bezug auf die Betreuung und die Schwangerschaft. Die Hebamme wird dir erklären, wie sie arbeitet, wie die Vorsorge erfolgt und wie die Betreuung nach der Geburt durchgeführt wird.

Nach dem Erstgespräch wirst du ein Gefühl dafür haben, ob du dir eine Zusammenarbeit mit der Hebamme vorstellen kannst. Dabei solltest du vor allem dem Wohlfühlfaktor sehr viel Raum geben. Eine Schwangerschaft ist ein intimes Erlebnis. Du wirst viele Fragen mit der Hebamme teilen, die nicht immer ganz angenehm sind. Daher solltest du volles Vertrauen entwickeln können.

Falls die Hebamme nicht deinen Erwartungen entspricht, kannst du dich weiter auf die Suche machen. Bei einigen Krankenkassen kann es jedoch passieren, dass du die Kosten für weitere Erstgespräche mit Hebammen selbst tragen musst. Dies solltest du vorher bei der Krankenkasse erfragen.

Wichtige Tipps rund um die Hebamme

Bist du noch unsicher, wie du dich der Hebamme gegenüber verhalten sollst und was bei der Suche wirklich wichtig ist? Dann kannst du die nachfolgenden Richtlinien nutzen. Frag auch ruhig bei deiner Hebamme nach, wenn du nicht genau weißt, wie sie die folgenden Punkte handhabt:

1. Die Entfernung zu deinem Wohnort

Häufig erhalten Schwangere Empfehlungen von Freunden oder Bekannten, was die Hebamme angeht. Allerdings ist es dennoch hilfreich darauf zu schauen, dass deine Hebamme nicht zu weit von dir entfernt wohnt. Die kurzen Wege sind sowohl für die Hebamme als auch für dich eine gute Sache in der Schwangerschaft. Möchtest du beispielsweise an Kursen in der Hebammenpraxis teilnehmen, fährst du nicht zu lange.

2. Wo kann man eine Hebamme finden?

Neben den Empfehlungen durch Freunde gibt es noch andere Möglichkeiten, eine Hebamme zu finden. Du kannst direkt in den Kliniken nachfragen, online z.B. auf hebammensuche.de suchen oder im Geburtshaus vorbeischauen.

3. Der Anruf bei der Hebamme

Gerade Erstgebärende haben viele Fragen und sind oft unsicher, wenn es um die Schwangerschaft geht. Grundsätzlich kannst du daher deine Hebamme jederzeit anrufen. Einige Hebammen verweisen jedoch auch auf ihre Ruhezeiten und auf den Frauenarzt oder das Krankenhaus.

4. Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Die Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen durch die Hebamme werden nur dann von der Krankenkasse übernommen, wenn du nicht parallel eine Vorsorge bei deiner Frauenärztin machst. Meist wechseln sich Hebamme und Frauenarzt in einem Rhythmus von vier Wochen ab. Klär direkt zu Beginn, ob dies für deine Hebamme ebenfalls in Ordnung ist. Möchtest du lediglich die drei großen Kontrollen bei deiner Frauenärztin durchführen lassen und sonst die Betreuung durch die Hebamme in Anspruch nehmen, ist dies ebenfalls möglich. Allerdings sollte auch dieser Punkt besprochen werden.

Wichtig: Bereitschaftsdienst durch die Hebamme oder andere Zusatzleistungen, wie Yoga oder die Geburtshilfe, musst du finanziell meist selbst tragen. Erfrag hier die Kosten.

5. Kontaktaufnahme bei Wehen

Zeigen sich erste Wehen und du hast keine Beleghebamme gewählt, kannst du dennoch Kontakt mit deiner Hebamme aufnehmen. Diese wird dir Tipps geben, wie du dich weiter verhalten sollst und auch zu dir nach Hause kommen und den aktuellen Stand prüfen.

6. Die Zeit nach der Entbindung

Bist du mit deinem Baby zu Hause angekommen, betreut deine Hebamme dich im Wochenbett. Sie prüft das Gewicht deines Babys, kontrolliert deinen Blutdruck sowie die Rückbildung der Gebärmutter. Zudem gibt sie Unterstützung beim Stillen und bei der richtigen Pflege des Babys.

Hinweis: Du musst auch im Wochenbett die Betreuung einer Hebamme nicht in Anspruch nehmen. Dennoch ist es gerade in Bezug auf die Gesundheit deines Babys und deine körperliche Rückbildung empfehlenswert.

Der Service in einem Geburtshaus

Es ist durchaus möglich, nicht direkt auf die Suche nach einer Hebamme zu gehen, sondern den Service von Geburtshäusern in Anspruch zu nehmen. Je nach Geburtshaus können die Angebote zwar variieren, meist unterscheiden sie sich aber nur geringfügig. Damit du dir ein Bild davon machen kannst, was in einem Geburtshaus für Service-Angebote zur Verfügung stehen, findest du nachfolgend eine Zusammenfassung:

  • Beratung zu den Untersuchungen in der Schwangerschaft, die durchgeführt werden
  • Durchführung der Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft
  • Behandlungen mit Homöopathie, Akupunktur, Massagen
  • Ernährungsberatung
  • Behandlung bei Beckenendlage im letzten Drittel der Schwangerschaft
  • Betreuung durch ein Team von Hebammen
  • Geburtendurchführung
  • Betreuung im Wochenbett
  • Betreuung in der Stillzeit
  • Kursangebot

Der Vorteil eines Geburtshauses wird meist darin gesehen, dass hier die Betreuung durch ein komplettes Team an Hebammen erfolgt. Es ist also jederzeit jemand für dich erreichbar. Natürlich kann es auch hier passieren, dass der Wohlfühlfaktor bei einer oder mehreren Hebammen leidet. An dieser Stelle gilt es abzuwägen, ob du doch lieber in die Einzelbetreuung gehst.

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Quellen

  • Deutscher Hebammenverband: Hebammensuche: So finden Sie eine Hebamme:
    https://www.hebammenverband.de/familie/hebammensuche/ (abgerufen am 3.10.2017)
  • Silvia Höfer & Nora Szász: Hebammen-Gesundheitswissen:
    Für Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach
    ,
    GU Verlag, Auflage 1 (8. September 2012)
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✔ Inhaltlich geprüft am 16.03.2023
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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