Glasversicherung: Das solltest du wissen!

Das Wichtigste in Kürze

  • Glasversicherung ist eine Zusatzversicherung zur Hausratversicherung
  • Hausrat übernimmt Glasschäden durch Feuer, Einbruchsdiebstahl, Leitungswasser oder Sturm und Hagel
  • Abschluss lohnt sich für die wenigsten Menschen
  • Faustregel: Je mehr Glas du verbaut hast, desto eher solltest du die Versicherung abschließen

Den großen Wert einer Glasversicherung erkennt der Geschädigte erst, wenn ein Glasschaden eingetreten ist. Der Schaden kann ganz schnell einige Tausend Euro ausmachen. Vorsorge mit einer Versicherung kann vor hohen Kosten schützen.

Glas geht schnell kaputt und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Glasplatten handelt oder Fenster. Auch Türen aus Glas können schnell zu Bruch gehen. Solche Schäden fallen jedoch nur dann in das Leistungsangebot der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung, wenn diese durch die im Vertrag festgelegten Gefahren (wie zum Beispiel durch Feuer oder Sturm) zu Bruch gegangen sind. Bei einer Glasbruchversicherung hingegen spielt der Grund für den Schaden am Glas keine Rolle. Sobald das Glas beschädigt wird, greift somit die Versicherung. Die Glasbruchversicherung kann von den Versicherungsnehmern zu der Hausratversicherung separat hinzugebucht werden. Wer keine Hausratversicherung hat, kann die Glasbruchversicherung auch separat abschließen. Doch auch bei den Glasversicherungen gibt es Unterschiede, die zu beachten sind. So gibt es speziell für die gewerblichen Betriebe die Pauschalglasversicherung sowie eine spezielle Einzelglasversicherung zur Absicherung von Innen- und Außenglas. Private Wohnungen oder aber Ein- und Zweifamilienhäuser hingegen werden mit einer Haushaltsglasversicherung abgesichert. Das Glas an Möbeln wird der Mobiliarverglasung zugeordnet.

Für wen ist eine Glasversicherung relevant?

Für alle Mieter, Wohnungseigentümer und Hausbesitzer ist die Glasversicherung eine elementare Versicherung und daher stets relevant und ratsam zugleich. Sobald Glas am Gebäude oder dem Mobiliar kaputtgeht, besteht Versicherungsschutz. Das Gebäudeglas umfasst dabei alle Innen- und Außenscheiben des Gebäudes und den dazugehörigen Garagen. Das Glasmobiliar hingegen zählt zu der Mobiliarverglasung. Aufgrund der Tatsache, dass die Hausrat- und Wohngebäudeversicherung nur sehr selten die Kosten bei zerbrochenem Glas übernimmt, ist die Glasversicherung vor allem für Hauseigentümer sehr wichtig.

Sinnvoll ist die Versicherung vor allem dann, wenn Kinder mit im Haus leben. Die Glasbruchversicherung schließt etwa Glasscheiben, Glasbausteine, Innentüren, Vitrine, Aquarium, Fenster, Duschkabinen und Glaskeramik-Kochflächen mit ein.

Folgende Gegenstände sind nicht mitversichert:

  • Fotovoltaik-Module
  • Beleuchtungskörper aller Art
  • Glasmöbel
  • optische Gläser

So funktioniert die Glasversicherung

Bei der normalen Glasversicherung wird der entstandene Schaden in Form von Naturalersatz entschädigt. Das bedeutet, dass die Versicherung sowohl für den Ersatz von dem Glas als auch für die Lieferung und den eventuell benötigten Einbau aufkommt. Versicherungsnehmer müssen sich im Falle von einem Schaden also um nichts kümmern und haben auch keine Kosten zu befürchten. Es besteht auch die Möglichkeit der direkten Abrechnung der Glaserei mit der Versicherung.

Schäden, die ausgeschlossen werden

Es gibt ebenfalls einige Schäden am Glas, welche von der Glasversicherung nicht bezahlt werden. Dazu zählen vor allem Schrammen und Kratzer. Auch die sogenannte Erblindung von Glasscheiben fällt nicht unter die Leistungen der Glasversicherung. Ebenso nicht versichert werden Handspiegel, Trinkgläser, Leuchtröhren sowie Glühbirnen.

Schäden, die ersetzt werden

  • die komplette Gebäudeverglasung wie zum Beispiel die Glasscheiben
  • Isolierverglasung
  • Mehrscheibenverglasung
  • Sicherheitsgläser
  • Glastüren
  • Glas am Balkon
  • Glas an Terrassen
  • Deckenverglasung
  • Sonnenkollektoren
  • Profilbaugläser
  • Vitrinen
  • Spiegel in allen Formen
  • Glas am Ofen
  • Glas an Gasgeräten
  • Glas an Brüstungen
  • Glasscheiben von Bildern
  • abnehmbare und lose Glasplatten

Das sollte man vor Abschluss der Glasversicherung wissen

Zunächst ist die Prüfung der Tarife bezüglich der Selbstbeteiligung sehr wichtig, denn hier kann es für Versicherungsnehmer schnell teuer werden. Die Versicherungen bieten unterschiedliche Summen zur Auswahl, was sich jedoch auch in den zu zahlenden Beiträgen bemerkbar macht. Auch die Deckungssummen spielen eine wichtige Rolle und sollten möglichst hoch angesetzt werden, denn klar ist, dass bei Glasschäden auch schnell eine große Summe zustande kommen kann. Ganz wichtig ist der Vergleich der unterschiedlichen Angebote. Bevor eine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt wird, sollte klar sein, dass in der Regel eine Glasversicherung Bestandteil einer Hausratversicherung ist. Sie kann als Sachversicherung aber auch extern abgeschlossen werden. Sinnvoll ist es jedoch in jedem Fall, die Bewertungen von anderen Versicherungsnehmern im Internet zu verfolgen, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.

Fallstricke bei der Glasversicherung

Zu beachten sind in jedem Fall die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie das Kleingedruckte im Vertrag. Des Weiteren sollte der Vertrag auch die Ceranfeld-Glasplatte für den Herd mit versichern. Besitzer von Aquarien und Terrarien müssen sogfältig die Bedingungen für die Glasversicherung prüfen, denn diese müssen in der Regel separat mit in die Leistungen der Versicherung aufgenommen werden. Die Selbstbeteiligung darf ebenfalls nicht aus den Augen gelassen werden und ist individuell festzulegen. Hier kann es schnell teuer werden, sodass bereits einige Versicherungsnehmer, die nicht genau nachgelesen haben, im Falle eines Schadens das böse Erwachen erleben mussten. Wenn der eigentliche Schaden unter der Summe für den Selbstbehalt bleibt, trägt man die Kosten selbst.

Die Inanspruchnahme einer Versicherung kann immer zu höheren Beiträgen in der Folge führen. Hier bleibt gut abzuwägen, ob bei geringen Schadenssummen die Versicherung überhaupt involviert wird.

Auch für die Entsorgung des Glasbruchs werden Kosten entstehen. Auch ein Kran oder ein Gerüst kann für die Montage erforderlich werden. Achte darauf, dass dies mitversichert ist. Die Glasversicherung kann auch während der Neubauphase relevant werden. Wenn die Fenster im Neubau eingesetzt sind, greift die Bauleistungsversicherung nicht mehr und die Glasversicherung kann helfen, sich vor finanziellen Einbußen zu schützen.

Das kostet eine Glasversicherung

Je nach Deckungssumme und gewähltem Tarif kann eine Glasversicherung ab ca. 40 Euro im Jahr abgeschlossen werden. Der Tarif sollte so ausgewählt werden, dass wirklich alle möglichen Risiken abgedeckt sind.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Alle Mobiliarverglasungen sind mit versichert, sodass auch die Duschkabine aus Glas mit zu den Leistungen zählt.

Brillengläser zählen nicht zur Glasversicherung und sollten über die Brillenversicherung abgedeckt werden.

Mit der Zahlung des ersten Beitrages beginnt der Versicherungsschutz von der Glasversicherung, wobei darauf geachtet werden muss, ob es vertragliche Wartezeiten gibt.

Die Glasversicherung leistet nur bei Schäden in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus. Bei Glasbruch an fremden Fensterscheiben und Ähnliches ist die private Haftpflichtversicherung die richtige Adresse.

Wichtig ist, dass du auch deine Pflichten im Schadensfall kennen. So musst du dich zum Beispiel um Abwendung und Minderung des Schadens kümmern, sofern möglich. Außerdem musst du den Schadensfall unmittelbar an deine Glasversicherung melden – im Zweifel zuerst mündlich und schriftlich hinterher. Sollte der Schaden nicht aus wichtigen Gründen zu beheben sein, solltest du ihn so lange unberührt lassen, bis die Schadensregulierung den Schaden bestätigt und freigegeben hat. Sofern der Glasbruch im Zusammenhang mit einem Einbruch stand, solltest du außerdem direkt die Polizei informieren.

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