Fahrradversicherung: Das solltest du wissen!
Das Wichtigste in Kürze
- Fahrraddiebstahl ist hier der häufigste Versicherungsfall.
- Bei Fahrrädern im Wert von unter 1.000 Euro reicht häufig die Hausratversicherung mit Zusatzklausel „Fahrraddiebstahl“ aus.
- Wenn Absicherung über die Hausrat, dann auf die „Nachtzeitklausel“ achten.
- Fahrradversicherung lohnt sich nur für teure Fahrräder.
- Wird unterteilt in Teilkasko und Vollkasko, wobei Teilkasko fast die gleichen Leistungen bietet wie die Hausrat.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- In den meisten Fällen sinnvoll: Absicherung über die Hausratversicherung
- Du hast die Wahl: Teilkasko oder Vollkasko
- Das solltest du vor Abschluss einer Fahrradversicherung überdenken
- Diebe sind auch nachtaktiv
- Schließ das Fahrrad ab – immer!
- Besser: Separate Fahrradversicherung
- Sinnvolle Versicherungsleistungen
- Fahrradversicherung fürs E-Bike
- Kosten einer Fahrradversicherung
- FAQ – Häufig gestellte Fragen
- Weitere Vorsorge-Tipps, die dich interessieren könnten
Wunderschöne Ausflüge und Touren werden heutzutage mit dem Fahrrad unternommen. Ob alleine oder in Gesellschaft, als Freizeitradler oder Radsportler – das Fahrrad ist nach wie vor ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Die sportliche Komponente ist ein zusätzlicher Anreiz. Die meisten Hersteller haben für jeden Kunden die passende individuelle Zweirad-Lösung parat. An einem guten Fahrrad hast du viele Jahre Freude. Und weil Qualität ihren Preis hat, haben oft auch die Fahrraddiebe Freude an den wertvollen Drahteseln, wenn sie sich mit Bolzenschneider und sicherem Griff dein Fahrrad zu Eigen machen. In Deutschland werden jedes Jahr etwa 400.000 Räder als gestohlen gemeldet und die Dunkelziffer ist noch viel höher. Allein der mit einem Fahrraddiebstahl verbundene Stress, die Aufregung um den Verlust, das Erstatten der Strafanzeige, viele Telefonate und die letztliche Erkenntnis, dass dein unversichertes Fahrrad nicht ersetzt wird, führen dir den Wert einer Fahrradversicherung schnell vor Augen. In diesem Artikel erklären wir, wann und unter welchen Umständen sich eine separate Fahrradversicherung für dich lohnt.
In den meisten Fällen sinnvoll: Absicherung über die Hausratversicherung
Da die Hausratversicherung zu den wichtigsten Versicherungen zählt, gehen wir einmal davon aus, dass du diese abgeschlossen hast. Dein Fahrrad ist dann automatisch vor Diebstahl aus der Wohnung und im abgeschlossenen Keller versichert. Wenn du die Zusatzklausel „Fahrraddiebstahl“ mit dazu nimmst, ist dein Fahrrad außerdem auch auf der Straße gegen Diebstahl versichert. Hier lohnt sich auch ein Blick ins Kleingedruckte, ob das Fahrrad z.B. auch nachts mit versichert ist.
Für die meisten Leute ist diese Art der Absicherung am sinnvollsten. Spezielle Fahrradversicherungen haben nur dann Sinn, wenn es sich um ein teures Fahrrad (z.B. über 1.500 Euro) handelt. Fahrradversicherungen sind gegenüber der Hausratversicherung mit Fahrraddiebstahl-Zusatz deutlich teurer und lohnen sich deshalb bei günstigeren Fahrrädern kaum.
Du hast die Wahl: Teilkasko oder Vollkasko
Wie auch bei der Kfz-Versicherung hast du die Wahl zwischen Teilkasko und Vollkaskoversicherung. Während sich die Teilkasko im Regelfall nur auf den Diebstahlschutz beschränkt (Vandalismus ist teilweise auch abgedeckt), kommen bei der Vollkaskoversicherung Leistungen bei Unfallschäden mit dazu.
Da die Teilkaskoversicherung gegenüber der Hausratversicherung eigentlich nur den Vorteil bietet, das Rad rund um die Uhr zu versichern, ist von einem Abschluss der Teilkasko abzuraten. Bei teuren Fahrrädern ist hingegen zu einer Vollkaskoversicherung zu raten.
Das solltest du vor Abschluss einer Fahrradversicherung überdenken
Grundlage einer jeden Versicherung ist die Schadensregulierung. Dabei lauern zahlreiche Fallstricke auf dem Weg zum optimalen Versicherungsschutz. Hier möchten wir dir einige Hilfestellungen dabei geben, alle wichtigen Eventualitäten sinnvoll abzudecken:
- Bekomme ich einen umfassenden Diebstahlschutz?
- Ist mein Fahrrad auch gegen Raub und Vandalismus geschützt?
- Gilt die Versicherung eigentlich zu allen Tag- und Nachtzeiten?
- Was mache ich, wenn ich einen Unfall gehabt habe?
- Sind mit der Versicherung auch Reparaturkosten abgedeckt?
Außerdem gibt es bei den Versicherungen Obergrenzen: Fahrräder werden häufig nur bis 5.000 Euro versichert. Die Selbstbeteiligung solltest du bei Abschluss ebenso im Blick haben wie die Frage, ob der Neuwert oder Zeitwert ersetzt wird.
Diebe sind auch nachtaktiv
Wird dein Fahrrad in der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr gestohlen, kommt für viele Versicherungsnehmer das böse Erwachen. Der schmerzliche Verlust des geliebten Zweirades verdirbt dir nicht nur den Tag, oft ist auch eine „Nachtzeitklausel“ Bestandteil vieler Versicherungspolicen. Diese Klausel besagt, dass für einen Diebstahl im festgelegten Zeitrahmen kein Versicherungsschutz besteht. Sprich deinen Versicherungsmakler auf diese Klausel an und lass dir die Tragweite des daraus folgenden finanziellen Eigenaufwandes erklären.
Schließ das Fahrrad ab – immer!
Auch über ein sicheres Fahrradschloss solltest du mit deiner Versicherung sprechen. War das teure Zweirad beim Diebstahl nicht abgeschlossen, wird die Versicherung den anteiligen Verlust nicht ersetzen. Viele Versicherungen haben eine klare Vorgabe, welches Fahrradschloss genutzt werden sollte. Entscheidest du dich für eine preiswerte, leicht zu öffnende Variante, verfällt auch in diesem Fall der Schutz der Versicherung. Der sichere Weg lautet daher: Lass dir von deiner Versicherung bestätigen, dass der Sicherheitsstandard deines verwendeten Fahrradschlosses vom Versicherer tatsächlich anerkannt wird.
Sinnvolle Versicherungsleistungen
Die große Zahl aller möglichen Beschädigungen und Schadensfälle im Voraus und vor Abschluss zu bedenken ist fast unmöglich. Damit dir kein schwerwiegender Fehler beim Abschluss einer Fahrradversicherung unterläuft, haben wir dir hier einmal die wichtigsten Schadensursachen aufgelistet, nach denen Versicherungen mögliche Schadensereignisse unterscheiden:
- Diebstahl
- Teilediebstahl
- Totalschaden
- Unfallschaden
- Pannenschaden
- Sturzschaden
- Verschleiß
- Neuradersatz
- Unsachgemäße Handhabung
- Material- Konstruktions- oder Produktionsfehler
- Reparaturkosten
- Kaufpreiserstattung
Du siehst, der Teufel lauert wie so oft im Detail. Bitte vergiss nicht: Je besser du dich auf den Abschluss der Fahrradversicherung vorbereitest, desto besser ist im Anschluss dein Versicherungsschutz. Bei den Werten, die moderne Fahrräder oftmals darstellen, ist die Höhe der Versicherungsprämie (meist unter 5 Euro pro Monat) für eine Fahrradversicherung in jedem Fall gerechtfertigt.
Es wäre doch ärgerlich, wenn dein teures Fahrrad von der Versicherung zwar bei einem Diebstahl ersetzt wird, gleichwohl der Wert des Fahrrades aber verloren ist, weil du vergessen hast, dein Fahrrad mit Kaufpreiserstattung auch für den Verlust durch Sturzschaden zu versichern. Die Größenordnung der monatlichen Versicherungsbeiträge rechtfertigt deshalb immer einen vollständigen Schutz für alle Fälle. Hier solltest du ausnahmsweise nicht an einem Euro sparen.
Fahrradversicherung fürs E-Bike
Nicht alle Versicherungsanbieter bieten die Möglichkeit, ein E-Bike zu versichern. Damit Fahrräder mit Hilfsmotoren im Rahmen einer Fahrradversicherung abgesichert werden, müssen oft bestimmt Voraussetzungen erfüllt werden:
- Zuschaltung des Motors darf nur beim Treten der Pedale erfolgen
- Geschwindigkeitsbegrenzung im Motorbetrieb auf maximal 25 kn/h
- Betrieb des Fahrzeugs ist ohne Versicherungskennzeichen erlaubt
Einige Versicherer legen auch die Motorwattleistung zugrunde. So fallen schnelle, nicht begrenzte E-Bikes mit möglichen Höchstgeschwindigkeiten von 45 km/h und mehr unter die Kategorie Kleinkraftrad. Dies sind keine Fahrräder mehr.
Auch Pedelecs werden in drei unterschiedliche Klassen unterteilt:
- 1.) Fahrzeuge mit Anfahrhilfe und begrenzter Tretuntersützung
- 2.) Fahrzeuge ohne Anfahrhilfe und begrenzter Tretuntersützung
- 3.) Fahrzeuge mit und ohne Anfahrhilfe und unbegrenzter Tretuntersützung
Dabei fällt die dritte Kategorie im Sinne der StVO bereits unter die Kategorie Leichtmofas.
Kosten einer Fahrradversicherung
Bei der Hausratversicherung kann man für ein durchschnittliches Fahrrad etwa mit 20-50 Euro Kosten im Jahr rechnen, wenn die Zusatzklausel mit aufgenommen wird. Die Kosten richten sich dabei nach dem Neuwert des Fahrrades.
Willst du eine Fahrradversicherung abschließen und entscheidest dich für die Teilkasko, liegst du schnell bei 100-250 Euro bei fast ähnlichen Leistungen. Die Vollkasko ist nur wenig teurer als die Teilkasko, bietet jedoch deutlich mehr Leistungen. Auch hier sind die Kosten abhängig vom Versicherungswert des Fahrrades.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Das macht vor allem dann Sinn, wenn das Fahrrad sehr teuer war. Sofern es sich um ein Modell für < 1.000 Euro handelt, reicht es häufig aus, den Zusatz in der Hausratversicherung zu nutzen.
Natürlich, das ist kein Problem. Achte jedoch darauf, dass eine Leistung von 25 km/h nicht überschritten wird.
Ja, eine spezielle Fahrradversicherung ist in der Regel etwas teurer, sichert dafür mehr Schäden ab. So ist zum Beispiel nicht nur Diebstahl, sondern auch Vandalismus oder ein Schaden durch Unfall mit versichert.
Die Laufzeiten sind immer höchst unterschiedlich und hängen von dem Versicherer ab. In der Regel handelt es sich jedoch um Verträge, die eine Laufzeit von 1-3 Jahren haben und dann verlängert werden.
Pauschal lässt sich das nicht sagen. Die Kosten der Fahrradversicherung hängen jedoch in erster Linie vom Wert des Fahrrades ab. Ein Fahrrad, das 2.000 Euro kostet, wird etwa 200 bis 400 Euro im Jahr an Versicherung kosten.
Ja, in der Regel muss vorher dokumentiert werden, mit welchem Schloss das Fahrrad abgesichert ist. Einige Versicherungen geben auch einen Sicherheitsstandard vor, ohne den die Versicherung nicht greifen würde.
Bei den meisten Versicherungspolicen ist diese Leistung nicht inbegriffen. Auch weitere Leistungen sind oft nicht in der Versicherung enthalten, sodass du dich individuell beraten lassen solltest, welche Versicherung für dein Zweirad tatsächlich infrage kommt.
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