Bauleistungsversicherung: Das solltest du wissen!

Das Wichtigste in Kürze

  • Bauleistungsversicherung schützt vor sämtlichen Schäden, die während der Bauzeit auftreten und unvorhersehbar sind
  • Beispiele: Sturm, Hochwasser, Vandalismus, Konstruktions- und Materialfehler
  • Gehört neben der Bauherrenhaftpflicht zu den Pflichtversicherungen für Bauherren und sollte vor dem Bau abgeschlossen werden
  • Nicht versichert sind außerdem Schäden durch Feuer (Blitzschlag, Explosion…), dafür benötigt man eine Feuerrohbauversicherung

Eine Bauleistungsversicherung schützt Bauherren und Bauunternehmer vor sämtlichen Schäden, die während der Bauzeit auftreten und unvorhersehbar sind. Eine Bauleistungsversicherung ist häufig Bestandteil einer Gebäudeneubauversicherung und zu den versicherten Schäden zählen vor allem jene, die durch höhere Gewalt verursacht werden (z.B. Sturm oder Hochwasser). Darüber hinaus ist man mit einer Bauleistungsversicherung gegen Schäden durch Vandalismus, Konstruktions- sowie Materialfehler, unbekannte Eigenschaften des Baugrundes, Fahrlässigkeit und Ähnliches versichert. Die Bauleistungsversicherung ist eine Allgefahrendeckung samt der Nennung aufgezählter Ausschlüsse für ein im Bau befindliches Gebäude. Die Laufzeit einer solchen Versicherung erstreckt sich i.d.R. über die Bauzeit des versicherten Objektes.

Für wen ist eine Bauleistungsversicherung relevant?

Eine Bauleistungsversicherung stellt einen Rundumschutz für ein Bauvorhaben dar. Dieses ist vielen Gefahren ausgesetzt. Mit einer Bauleistungsversicherung sichert man sich gegen diese Gefahren ab und vermeidet ein großes finanzielles Risiko. Diese Art der Versicherung ist für alle geeignet, die ein Bauprojekt umsetzen oder in Auftrag geben möchten, sich jedoch vor den möglichen finanziellen Risiken schützen wollen.

Leistungen der Bauleistungsversicherung im Überblick

Zu den Gefahren, denen ein Bauvorhaben ausgesetzt ist, zählen sowohl ungewöhnliche Wetterereignisse als auch der Übergriff von Vandalen und Dieben, welche den Rohbau ruinieren. Eine Bauleistungsversicherung sichert das Bauprojekt also gegen unvorhersehbare Unfälle ab.
Eine Bauleistungsversicherung schließt sowohl den Tief- und den Hochbau als auch alle notwendigen Bauteile und Baustoffe ein. Es werden die Kosten für die Beseitigung des eingetretenen Schadens sowie die für die Wiederherstellung der bereits erbrachten Bauleistungen übernommen. Die typischen Leistungen einer Bauleistungsversicherung sind:

  • Absicherung gegen Ausführungsfehler
  • Absicherung gegen Unachtsamkeit
  • Schadensuchkosten bis zu 25.000 Euro
  • Bodenmassen und Baugrund bis zu 25.000 Euro
  • Unvorhersehbare Schäden
  • Übernahme der Aufräumungskosten bis zu 25.000 Euro
  • Absicherung gegen aggressives Grundwasser sowie Absicherung gegen die Gefahr des Aufschwimmens
  • Schäden durch Sturm und Leitungswasser an bereits fertiggestellten Bauteilen
  • Elementarereignisse wie Regen, Sturm, Hagel und Frost
  • Beschädigung durch eine oder mehrere fremde Personen
  • Absicherung gegen Wasserdurchlässigkeit und Undichtigkeit
  • Absicherung gegen böswilliges und fahrlässiges Verhalten sowie gegen Ungeschicklichkeit der Auftragnehmer bzw. der Erfüllungsgehilfen
  • Absicherung gegen Diebstahl von mit dem Gebäude fest verbundener Teile
Checkliste der Leistungen

Leistungen, welche bei der Bauleistungsversicherung hinzugebucht werden können:

Wenn man zur Bauleistungsversicherung zum Beispiel direkt eine Bauherrenhaftpflichtversicherung hinzubucht, kann man die Beiträge erheblich senken. So springt eine Bauherrenhaftpflichtversicherung z.B. ein, wenn ein fremder Sachwert oder eine dritte Person auf der Baustelle bzw. während des Bauvorhabens zu Schaden kommt. Hier können erhebliche Summen zustande kommen, welchen sich die wenigsten Bauherren zu Anfang bewusst sind, sodass diese schnell zum finanziellen Ruin führen könnten.
Eine Wohngebäudeversicherung sichert das Gebäude wiederum nach der Fertigstellung gegen Gefahren wie einen Dachstuhlbrand, Überschwemmungen, Sturmschäden oder einen Leitungswasser-Rohrbruch ab. Somit sichert man sich gegen Schadenhöhen ab, die zu finanziellen Problemen führen. Dazu zählen unterschiedliche Leistungen, wie zum Beispiel die Übernahme der Reparaturkosten oder aber die Kosten für die Wiederbeschaffung eines gleichwertigen Objektes. Dabei zählt jedoch nicht der Zeitwert, sondern der Neuwert.

Das sollte man vor Abschluss der Versicherung wissen

Der Versicherungsschutz gilt für die im Versicherungsvertrag als Baustelle definierten Bereiche und während der gesamten Bauzeit. Es werden alle Kosten übernommen, die notwendig sind, um die Stätte aufzuräumen und um den Zustand wiederherzustellen, der unmittelbar vor dem Schadenseintritt bestand.

Zu beachten ist allerdings, dass die folgenden Leistungen i.d.R. nicht in einer Bauleistungsversicherung enthalten sind:

  • Baugeräte
  • Handwerkszeuge und Kleingeräte
  • Maschinelle Einrichtungen, die der Produktion dienen
  • Sämtliche Fahrzeuge
  • Pflanzen und Gartenanlagen

Darüber hinaus sind Einrichtungsgegenstände, die nicht als wesentliche Bestandteile eingeordnet werden, aus der Versicherung ausgeschlossen. Ebenso verhält es sich mit Baubuden, Baubüros, Stahlrohr- und Spezialgerüsten. Auch nicht enthalten sind Signal- und Sicherungsanlagen sowie Funk-, Werkstatt-, Labor-, Prüf- und Vermessungsgeräte.
Nicht versichert sind außerdem Schäden durch Feuer – z.B. durch einen Blitzschlag, eine Explosion oder durch den Ab- oder Anprall unbemannter und bemannter Flugkörper. Um das Bauprojekt ebenfalls gegen Feuerschäden abzusichern, sollte eine Feuerrohbauversicherung abgeschlossen werden. Diese ist im Allgemeinen kostenfrei und wird nach der Fertigstellung des Baus in eine Wohngebäudeversicherung umgewandelt.

Sämtliche Bauleistungsversicherungen schneiden in Tests gut ab und überzeugen. Die verschiedenen Versicherungen unterscheiden sich dabei weniger in Bezug auf die Leistungen als im Beitrag. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Versicherungen in Sachen Kosten miteinander zu vergleichen. Auch das Kleingedruckte sollte auf keinen Fall aus den Augen gelassen werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Verträge durch einen Experten prüfen lassen.

Das kostet eine Bauleistungsversicherung

Im Vergleich zu den Schäden, gegen die man sich mit einer Bauleistungsversicherung absichert, sind die Kosten für diese gering. Es gibt Tarife, die maximale Sicherheit bieten und bereits für 82,50 Euro zu haben sind. Als Faustregel für die Berechnung der Kosten gilt es mit einem Promille der Bausumme zu rechnen, d.h. man teilt die Bausumme oder den Kaufpreis durch 1000. Das ergibt dann die groben Kosten für die Bauleistungsversicherung. Allerdings sollten die Kosten bei dieser Art von Versicherung nur das zweite Argument sein – vor allem die Bedingungen sind für den Abschluss des Vertrags entscheidend! Außerdem unterscheiden sich die Kosten je nach Art des Baus als auch von Anbieter zu Anbieter.

Die Kosten

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Beim Bau eines Hauses wird auf viele Arbeitskräfte zurückgegriffen: Vom Handwerker über den Bauunternehmer bis hin zum Glaser usw. Somit ist der Bau ein finanzieller Kraftakt, der schnell zum finanziellen Albtraum werden kann und zwar wenn unvorhergesehene Ereignisse Schäden an Bauteilen oder an Bauleistungen verursachen. In solchen Fällen greift die Bauleistungsversicherung.

Nein, bei dieser Art von Schäden kommt die Bauleistungsversicherung nicht zum Tragen. Stattdessen sollte eine Wohngebäudeversicherung oder eine kostenlose Feuerrohbauversicherung abgeschlossen werden.

Die Laufzeit einer Bauleistungsversicherung wird nicht eigens vereinbart. Stattdessen ist man ab dem genannten Baubeginn bis zum Abschluss bzw. bis zur Fertigstellung des Baus versichert.

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