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6 Tipps zum Thema sauber werden

6 Tipps zum sauber werden

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Der Weg des Sauberwerdens verläuft selten direkt. Vielmehr ist er ziemlich oft von Umwegen, Stolpersteinen und ab und zu sogar Rückschritten gekennzeichnet. Da kann man als Eltern schon einmal ungeduldig werden. Zumal gar nicht selten die Umwelt – meist sogar die eigenen Eltern oder Großeltern – ordentlich Druck aufbauen, wenn die Entwicklung nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt haben. Fragst du dich in letzter Zeit immer öfter, wann es denn nun bei deinem Kind endlich so weit ist und was du tun kannst, damit alles glattläuft? Nachfolgend haben wir ein paar Tipps für dich zusammengestellt, die dir dabei helfen können, dich so zu verhalten, dass keine Probleme entstehen, die das Kind dabei unnötig belasten. So klappt es mit dem Sauberwerden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Entspannung ist wichtig, Druck schadet nur!
  • Es ist gut, die Reifezeichen zu kennen.
  • Vorbilder und eine spielerische Herangehensweise helfen sehr.
  • Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.
  • Du kannst deinem Kind nicht beibringen, wie es trocken wird, aber du kannst es unterstützen.
  • Bei manchen geht es schnell, bei den meisten dauert es länger. Mit Geduld kommen irgendwann alle ans Ziel.

Tipp Nr. 1 – Entspannt ist immer besser

Wenn du bereits ungeduldig bist, hilft es, sich die Rolle der Außenwelt zu verdeutlichen. Warum will ich eigentlich, dass mein Kind möglichst bald trocken wird? Geht es ihm oder mir dann besser? Oder bin ich der Meinung, dass es jetzt so weit sein müsste, weil zum Beispiel andere Kinder es schon geschafft haben oder weil die Großmutter immer wieder davon anfängt? Die kindliche Entwicklung ist ja kein Wettbewerb. Manchmal fällt es nicht leicht, nicht zu vergleichen. Aber eigentlich hilft das niemandem. Ganz im Gegenteil, es führt dazu, dass Druck aufgebaut wird, den Kinder genau spüren. Und Druck schadet der Entwicklung. Gerade beim Thema Sauberwerden kann unnötiger Druck dazu führen, dass das Kind sich verschließt und dann erst einmal gar nichts mehr klappt. Und auch wenn dir Eltern oder Großeltern schon seit ewigen Zeiten in den Ohren liegen, jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Was damals als richtig angesehen wurde, gilt heute oft als veraltet.

Wenn du deinem Kind wirklich helfen willst, versuch eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Unternehmt viel als Familie, gib deinem Kind das Gefühl, dass es genauso richtig ist, wie es eben ist. Mit deiner positiven Einstellung wächst auch das Selbstvertrauen des Kindes und es wird die nötigen Schritte voller Freude gehen, wenn es so weit ist.

Tipp Nr. 2 – Lesen und beobachten

Gerade, wenn man unsicher ist, weil zum Beispiel viel zu viele Leute auf einen einreden oder die eigenen Erfahrungen als Kind tief im Kopf verankert sind, hilft es, viel zu lesen. Die Wissenschaft hat mittlerweile sehr viel über die frühkindliche Entwicklung herausgefunden. Frühere Annahmen wurden teils widerlegt. Gute Bücher liefern nicht nur Argumente gegen überholte Theorien, sie zeigen auch, woran man denn nun erkennt, wann ein Kind bereit ist, sauber zu werden und geben Hilfestellungen, was man als Eltern tun kann, um das Kind dabei sinnvoll zu unterstützen.

Wenn du dann die Fakten kennst, ist es viel leichter, auch beim eigenen Kind erste Anzeichen zu entdecken und richtig zu handeln.

Wenn Bücher nicht so deine Sache sind, stöbere doch einmal in den unzähligen Erfahrungsberichten im Internet. Gerade Mütter mehrerer Kinder haben oft Erstaunliches zu berichten. Oft unterscheiden sich ihre Kinder grundlegend und sind ihre ganz eigenen Wege gegangen. Das hilft, die eigene Situation besser einschätzen zu können.

Hier kannst du dich informieren:

  • Fachbücher, gute Ratgeber und Broschüren
  • Foren und Blogs
  • Facebook-Gruppen
  • Reißerische Ratgeber besser meiden!

Tipp Nr. 3 – Das Kind spielerisch an die Thematik heranführen

Auch wenn man sein Kind zu nichts drängen soll, schadet es dennoch nicht, ganz vorsichtig sein Interesse für das Thema Töpfchen und Co. zu wecken. Am besten beginnt man damit, es so oft es geht auf die Toilette mitzunehmen, damit es später schon weiß, was dort gemacht wird. Denn wenn Gegenstände und Abläufe bereits vertraut sind, ist die Hemmschwelle niedriger, es später selbst zu versuchen.

Vielleicht kannst du ja auch schon ein Töpfchen daneben stellen, damit dein Kind seine kleine Toilette kennenlernen kann. Wenn es dann mit Puppe und Teddy üben möchte, ist das auch kein Problem. So verfestigen sich die Abläufe umso mehr.

Manchmal helfen auch schöne Bilderbücher, in denen kleine Protagonisten die Toilette erobern. Wenn sich dein Kind mit den Hauptdarstellern identifizieren kann – und das klappt am besten, wenn es sich dabei ebenfalls um Kinder handelt – bekommt es vielleicht die Anregung, die nötig war, um selbst erste Sauberkeitsversuche zu starten. Dies setzt aber immer voraus, dass das Kind schon weit genug entwickelt ist.

Wenn du der Meinung bist, dass dein Kind eigentlich schon weit genug ist, es aber einfach kein Interesse zeigt, kann es helfen, wenn es gleichaltrigen oder etwas älteren Kindern zusehen kann, wenn diese bereits Töpfchen oder Toilette benutzen. Vielleicht lässt du es einfach mal mitgehen, wenn Freunde zu Besuch sind.

3 Beispiele für geeignete Kinderbücher:

Tipp Nr. 4 – Rechtzeitig Vorkehrungen treffen

Wenn die entsprechende Reife noch auf sich warten lässt, kannst du ja schon aktiv werden und alle Utensilien besorgen, die dir später helfen werden, wenn es dann so weit ist.

Besorge schon einmal einen Topf oder einen stabilen Toilettensitz für Kinder, den dein Kind mithilfe von Tritt oder Treppe gut erreichen kann. Kinderärzte empfehlen ein Töpfchen, damit das Kind nicht herunterfallen kann. Es gibt aber Kinder, die lieber gleich hoch hinaus wollen. Wenn die entsprechenden motorischen Fähigkeiten gegeben sind, spricht auch nichts dagegen. Gut wäre es, wenn Tritt oder Treppe im oberen Bereich noch eine Stufe haben, damit die Beine nicht baumeln. Das erleichtert nämlich die Darmentleerung enorm.

Achte beim Topf darauf, dass die Größe zu deinem Kind passt. Wenn du einen Jungen hast, empfiehlt es sich, einen Topf mit Erhöhung im vorderen Bereich zu besorgen. So vermeidest du Überschwemmungen.

Höschenwindeln sind gut geeignet, wenn das Kind seine ersten Versuche startet. So musst du nicht jedes Mal neue Windeln anlegen, sondern kannst die Höschenwindeln einfach wieder wie einen Slip hochziehen.

Wenn dann die ersten Tage ohne Windeln anstehen, hilft es, immer genügend Ersatzhosen parat zu haben, da es definitiv zu Unfällen kommen wird. So kannst du entspannt bleiben und musst dich nicht ärgern, wenn wieder etwas daneben gegangen ist. Du bist ja vorbereitet.

Einkaufsliste:

  • Genügend lockere Hosen mit Gummizugbund in der richtigen Größe
  • Töpfchen in der richtigen Größe
    ODER Toilettenaufsatz mit passendem Tritt oder Treppe
  • Gegebenenfalls Höschenwindeln

Tipp Nr. 5 – Helferrolle einnehmen

Es ist so weit. Dein Kind will immer häufiger Topf oder Toilette benutzen? Jetzt ist es gut, die eigenen Rolle in diesem Prozess zu überdenken. Du musst deinem Kind nicht beibringen, wie es trocken wird. Diese Dinge werden, wie das Krabbeln oder Laufen, nicht erlernt, sondern sind Teil der kindlichen Entwicklung, die automatisch abläuft. Du kannst dein Kind jedoch dabei unterstützen, seine neu erlangten Fähigkeiten zu trainieren, indem du ihm die Gelegenheit dazu gibst. Du fungierst also nicht als Lehrer, sondern als Helfer.

Kinder profitieren enorm davon, wenn sie auf ihrem Weg positiv bestärkt werden. Das heißt, Erfolge werden durch Anerkennung und moderates Lob quittiert und Misserfolge nicht weiter erwähnt. So überwiegt die Freude drüber, was bereits erreicht wurde. Denn wenn Eltern sich durch Schimpfen oder Bestrafungen auf die Misserfolge konzentrieren, schwindet das Selbstvertrauen des Kindes und es wird unter Umständen sogar erst Jahre später trocken, als eigentlich möglich gewesen wäre.

Die meisten Fähigkeiten im Zusammenhang, mit dem Sauberwerden, werden tatsächlich im Gehirn angelegt und nicht „erlernt“. So muss ein Kind in der Lage sein, zu merken, wenn sich die Blase füllt. Ein paar Dinge können jedoch auch trainiert werden, wie zum Beispiel den Urin etwas länger zu halten. Auch muss ein Kind durch Versuch lernen, wie viel Zeit noch bleibt, bis die Blase tatsächlich überläuft. Dabei kannst du dein Kind unterstützen, indem du es machen lässt, auch wenn es dann zu Unfällen kommt.

Die Phase des Sauberwerdens bedeutet oft mehr Arbeit. Das Kind muss öfter umgezogen werden, es fällt mehr Wäsche durch nasse Hosen oder Bettzeug an. Versuch, trotz der Mehrarbeit optimistisch und gelassen zu bleiben. Denn je entspannter du bleibst, desto mehr Grund wird dein Kind haben, weiterzuprobieren, bis es dann endlich klappt. Sonst könnte die Motivation schnell dahin sein.

Tipp Nr. 6 – Geduld haben

Je nach Kind dauert es unterschiedlich lange, bis die vollständige Blasen- und/oder Darmkontrolle erlangt ist. Was einige innerhalb weniger Wochen schaffen, kann bei anderen Jahre dauern und auch das ist okay.

Da ist Geduld gefragt. Mittlerweile weiß man, dass Kinder, die in Windeln aufgewachsen sind, im Schnitt mit 30 Monaten trocken werden. Mit 28 Monaten tagsüber und mit 33 Monaten auch in der Nacht. Dennoch sprechen Mediziner erst ab 5 Jahren vom Bett- oder Einnässen. Vorher besteht nur Handlungsbedarf, wenn es Auffälligkeiten beim Wasserlassen oder Stuhlgang gibt. Ab 4 Jahren spricht man übrigens vom Einkoten. Vorher geht man auch dabei davon aus, dass das Kind die entsprechende Reife einfach noch nicht erlangt hat.

Dieser individuelle Reifungsprozess kann durch keine Trainingsmaßnahme beschleunigt werden. Es bringt also nichts, das Kind zu drängen, wenn es noch nicht bereit ist. Und selbst wenn es bereit wäre, wirken Druck, Ausschimpfen oder gar Strafen immer eher kontraproduktiv. Lass dich darauf gar nicht erst ein, wenn du deinem Kind nicht schaden willst. Freu dich stattdessen mit ihm über jeden Erfolg und verlier auch dann nicht die Geduld, wenn mal wieder gar nichts zu klappen scheint. Das wird schon! 🙂

Fazit

Es gibt keinen geraden Weg zur Sauberkeit der für alle Kinder gilt. Jedes Kind wird auf seine eigene Weise und vor allem in seinem eigenen Tempo trocken. Auf dem Weg dorthin wird es viele kleine Missgeschicke geben. Aber je entspannter die Eltern bleiben, desto besser wird es klappen. Denn Druck schadet nur. Mit Geduld und positiver Unterstützung klappt es dagegen sehr viel besser.

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Quellen

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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