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Wohnung kindersicher machen: Die Checkliste

Wohnung kindersicher machen

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Die meisten Unfälle mit Kleinkindern passieren zu Hause. Das wissen viele Eltern nicht. Im Straßenverkehr passieren vergleichsweise wenig Unfälle. Aber kein Grund zur Panik – ihr müsst eure Wohnung nicht in eine Gummizelle verwandeln. Was ihr unbedingt tun solltet und welche Maßnahmen eher optional sind, zeigen wir in diesem Artikel.

Unsere Checkliste ist eine Empfehlung für euch – ihr müsst natürlich nicht alles davon umsetzen. Wir wollen euch die Dinge mit an die Hand geben, die ihr umsetzen könnt. Wer ein „sicheres“ Zuhause hat, muss seinem Kind nicht ständig hinterherrennen und kann einen entspannteren Alltag haben. Aber auch das Sicherheitsbedürfnis ist bei jedem anders.

Es gibt eine Sache, die ihr auf jeden Fall tun solltet: Installiert Rauchmelder. Alle weiteren Dinge sind eher optional zu werten.

All die Dinge lernt ihr übrigens auch in unserem Erste Hilfe am Baby Onlinekurs. Und darüber hinaus noch, wie ihr im Fall der Fälle richtig handelt. Unbedingt zu empfehlen! Hier findest du den Kurs.

Die Checkliste für die Küche

Die meisten Unfälle im Haushalt ereignen sich in der Küche. Deshalb solltet ihr hier genau hinschauen.

Den Herd absichern

Dein Kind kann sich am Herd auf mehrere Arten verletzen:

  1. Es kann sich verbrennen.
  2. Zieht sich dein Kind an der Ofentür hoch, kann diese nachgeben und das Kind hinfallen.
  3. Es kann sich die Finger einklemmen.
  4. Es kann ungewollt die Temperatur verstellen und dadurch Töpfe und Pfannen zum Glühen bringen oder schlimmstenfalls einen Brand auslösen.

Einen optimalen Schutz bietet ein Herdschutzgitter wie das von reer*. So kann das Kind Knöpfe und Kochfeld nicht erreichen. Als Schutz für die Ofentür bietet sich ein spezielles Ofenschloss* an.

Schränke und Schubladen richtig sichern

In der Küche verbergen sich viele Gefahren in Form von Messern und Gabeln, Putzmitteln und elektronischen Geräten. Die Schränke, in denen diese Produkte aufbewahrt werden, sicherst du am besten mit einem Türschutz ab. Hier gibt es viele verschiedene Varianten* – falsch machen kannst du da eigentlich nichts.

Unser Tipp: Lass einen Schrank offen, in dem du ungefährliche Produkte unterbringst, wie Töpfe und Kunststoff-Dosen. Hier kann dein Kind nach Herzenslust stöbern und räumen.

Elektrogeräte & Messer außer Reichweite bringen

Kinder sind erfinderisch und erreichen Elektrogeräte oft auch dort, wo du es nicht vermutet hättest. Stell die Geräte möglichst weit oben und weit hinten auf. Zieh alle Stecker heraus, wenn die Geräte nicht genutzt werden und leg die Kabel nach oben. Achte darauf, dass auch die Türen von Kühlschrank und Gefrierschrank gesichert werden.

Das gilt natürlich auch für Messer: Am besten so weit nach hinten schieben, dass das Kind nicht an die Messer kommen kann. Im Alltag kommt es hier leider nicht selten zu Unfällen.

Tipp

Die Checkliste für das Badezimmer

Rutschgefahr eliminieren

Feuchte Böden aber auch Reste von Haarspray und anderen Pflegemitteln können dafür sorgen, dass es mit Badematten im Bad sehr rutschig wird. Beginnt dein Kind gerade mit den ersten Schritten und weiß sich nicht richtig abzufangen, kann das sehr gefährlich werden. Gleiches gilt für die Badewanne. Mit Hilfe von rutschfesten Matten lässt sich das Problem in den Griff bekommen. Eine Empfehlung in diesem Bereich ist die Bad Matte von vanra*. Hier findest du noch weitere Matten mit Kindermotiven*.

Putzmittel richtig verstauen

Achte auch im Badezimmer darauf, dass alle Putzmittel verstaut und die Schränke kindersicher verschlossen sind, um Vergiftungen und Verätzungen zu vermeiden. Auch an Shampoo, Duschgel und Co. sollte das Kind nicht nuckeln können. Also ab damit in den Schrank.

Auch die Toilette selbst kann eine Gefahr sein. Zum einen, weil sie meist scharfe Reinigungsmittel in Form von Spüleinsätzen enthält, zum anderen, weil Wasser darin steht. Auch sie lässt sich durch ein Schloss sichern. Dies sollte aber für Erwachsene leicht zu öffnen sein.

Schere, Feile und Co. wegräumen

Schnell noch die Nägel schneiden? Stell einen Behälter für Schere, Clipser und Nagelfeile in deine eigene Sichthöhe und achte darauf, diese Produkte immer wieder konsequent wegzuräumen. Auch Kleinigkeiten wie Nagellack oder Nagellackentferner gehören immer in den verschlossenen Schrank.

Die Checkliste für das Kinderzimmer

Regale an der Wand befestigen

Auch im Kinderzimmer lauern Gefahren, beispielsweise in Form von Regalen, die umkippen können, wenn sich Kinder daran hochziehen. Auch Kommoden, bei denen sich die Schubläden leicht öffnen lassen, werden gerne zum Klettern genutzt und können dein Kind erschlagen. Befestige daher Schränke, Regale und Kommoden unbedingt an der Wand.

Das Babybett absichern

Damit dein Kind auch dann sicher schläft, wenn es bereits etwas agiler wird, solltest du alle Mobiles und Spieluhren vom Bett und aus dem Bett entfernen. Kann dein Baby sich bereits am Gitter hochziehen, stell das Bett unbedingt auf die niedrigste Stufe. Verzichte zudem auf zu weiche Matratzen, Bettwäsche, Nestchen und zu viel Spielzeug im Babybett.

Die Checkliste für Sicherheitsaspekte in allen Räumen

Die Steckdosen verschließen

Einige Aspekte bei der Sicherheit gelten für alle Räume. Dazu gehört die Steckdosensicherung. Durch eine Kindersicherung mit einer Drehmechanik kannst du die Steckdosen weiter nutzen und dein Kind läuft nicht Gefahr, sich daran zu verletzen. Ein Beispiel dafür ist die diese Kindersicherungen*. Allerdings rutschen diese Sicherungen beim Steckerziehen auch teilweise wieder mit heraus. Alternativ dazu kannst du dieses Modell nutzen*, das bei Nichtbenutzung der Steckdose einfach in der Steckdose klemmt. Noch besser wäre ein Fehlerstromschutzschalter (mehr dazu hier). Trotz Sicherungen solltest du jedoch darauf achten, dass dein Kind nicht an die Steckdosen geht.

Regale und Schränke an der Wand befestigen

Wie schon im Punkt Kinderzimmer erwähnt, sollten alle Schranke und Kommoden sicher an der Wand befestigt sein (auf richtige Dübelart und Schraubengröße achten). Du wirst nicht jede Sekunde aufmerksam sein können. Sobald dein Kind beginnt, sich an Möbeln hochzuziehen, kann es zu Unfällen kommen.

Topfpflanzen außer Reichweite platzieren

Herunterhängende Pflanzenteile laden zum Ziehen ein. Ganz abgesehen von der Giftigkeit der meisten Zimmerpflanzen: wenn dann der Blumentopf nach unten saust, kann das richtig schlimm ausgehen. Sorge also dafür, dass dein Kind Ranken, Blätter oder Luftwurzeln nicht erreichen kann. Blumentöpfe sollten so sicher stehen, dass auch ein wackelnder Schrank sie nicht herunterstürzen lässt.

Möbelkanten absichern

Das Stoßen an Möbelkanten ist unangenehm und kann zu Platzwunden und Beulen am Kopf führen. Kinder können Entfernungen oft noch nicht richtig einschätzen und nehmen Hindernisse im Eifer des Gefechts erst zu spät wahr.  Sichere daher alle scharfen Möbelkanten durch einen Kantenschutz (speichelecht und schadstofffrei) ab, der an den Ecken befestigt wird. Wir empfehlen den BEARTOP Kantenschutz*.

Die Fenster und Türen richtig sicher machen

Immer wieder hört man von Kindern, die den Sturz aus einem Fenster nicht überlebt haben. Das muss nicht sein. Denn es gibt spezielle Fenster- und Balkonsicherungen, damit dein Kind diese nicht allein öffnen kann. Entferne auch die Kordeln von Gardinen und sorge dafür, dass die Schnur von Jalousien oder Rollos außer Reichweite hängt. Für die Tür empfiehlt sich ein Türstopper, damit die Finger nicht eingeklemmt werden können.
Ideal zum Verschließen von Fenster und Balkontür ist die Sicherung von reer*. Für die Türen bieten sich diese Schaumstoff-Türstopper* an.

Zugschnüre an Fensterdekorationen sichern

Ein weiteres Gesundheitsrisiko bergen Bedienschnüre an Fensterdekorationen, da sich Kinder daran schlimmstenfalls strangulieren können – wie tödliche Unfälle in der Vergangenheit belegen. Seit 2014 sind Hersteller deshalb durch die EU-Norm für die Sicherheit von Kindern dazu verpflichtet, jeden per Schnur bedienbaren innenliegenden Sonnenschutz mit Kindersicherungen auszustatten.

Treppen unbedingt mit Gitter versehen

Unterschätze die Gefahr von Treppen nicht, denn Kinder sind schnell und ein Treppensturz gefährlich. Mit Hilfe eines Treppenschutzgitters* kannst du diese Gefahrenquelle aus der Welt schaffen.

Vergiftungen vorbeugen

Beseitige alle Gefahrenquellen, an denen sich dein Baby vergiften könnte. Dazu zählen beispielsweise Putzmittel, Medikamente, Zigarettenkippen, Alkohol oder giftige Pflanzen. Wie du Vergiftungen vorbeugst und behandelst, kannst du hier nachlesen.

Idee: Abschließbarer Medikamentenschrank im Schlafzimmer

Ein Medikamentenschrank hat einige Vorteile. Zum einen kommen Kinder nicht heran. Denn schließlich können viele Medikamente für Kinder tödlich sein. Zum anderen sind die Arzneimittel in einem solchen Schrank immer leicht zu finden. Wenn du ihn im kühlsten Raum der Wohnung (meist das Schlafzimmer) anbringst, gehen die Inhaltsstoffe nicht so leicht kaputt. Wir empfehlen z.B. den Medizinschrank von HS-Lighting*.

Haustier-Zubehör nicht vergessen

Viele Familien teilen sich ihr Zuhause mit einem oder mehreren Haustieren. Wenn das bei euch auch so ist, denk daran, Dinge wie Katzentoiletten, Futternäpfe, Leinen oder Ähnliches außer Reichweite zu stellen/hängen, sofern das überhaupt möglich ist. Auch Vogel- oder Nagerkäfige sollten nie so stehen, dass das Kind sie herunterreißen kann.

Kindersicherungen

Achte darauf, im Haushalt alle gefährlichen Dinge direkt wieder sicher zu verstauen. Plastiktüten, Nähzubehör, Klammern oder Medikamente gehören ebenso dazu wie Batterien, kleine Magnete/Pins, Kleingeld, Feuerzeuge und Besteck.

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 31.10.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patrick Konrad

Patrick ist seit 2017 Papa und Gründer von Babelli.de. Die Herausforderungen, vor denen junge Familien in Deutschland stehen, kann er gut nachvollziehen, denn ihnen widmet er auf diesem Portal seine Arbeit und seine persönlichen Erfahrungen. Besonders die organisatorischen und finanziellen Themen stehen bei ihm im Fokus, denn damit beschäftigt er sich fast täglich.

7 Kommentare anderer Nutzer

  1. Danke für die Tipps. Als Türzufallschutz haben wir den Klemmschutz von EmotiveLiving gekauft, da dieser doppelt so dick ist wie der oben genannte.

    Die fast 2 cm Dicke braucht es schon, da sonst teilweise die Türsicherung sich dreht und die Tür sonst trotzdem zufällt oder das Material bricht.

    Ich hoffe ich konnte euch weiterhelfen.

    Grüße Michaela

  2. So, und nun packen wir die Kleinen noch in Luftpolsterfolie, damit auch wirklich nichts passieren kann! Habe den Artikel tatsächlich bis zum Ende durchgelesen (ich weiß auch nicht wie das möglich war), aber so viel Helikopter habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Entschuldige, aber mehr als die Hälfte davon ist überflüssig. Hilfreicher wäre es, wenn man bei seinen Kindern ist, deren Verhalten kennen lernt und dann mit dem großen Thema „Erziehung“ startet, dann muss es nicht wie im Gefängnis aussehen..
    Mit freundlichen Grüßen an all die Helikopter da draußen!

    1. Entschuldige Putzi, aber da sind wir anderer Meinung. Beim Kindersicher machen der Wohnung geht es darum, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem sich das Kind frei bewegen und den es erkunden kann, ohne dass wir als Eltern ständig daneben stehen oder NEIN rufen müssen. Natürlich kann sich jeder herauspicken, was er oder sie für wichtig erachtet. Und es hängt auch immer ein wenig von den Umständen und vom Temperament des Kindes ab, das ist richtig. Helikopter ist ein hübsches Modewort, das hier aber nicht zutrifft. Denn durch ein paar Vorkehrungen wird genau dieses ständige regulierende Eingreifen verhindert.

    2. Hallo „Putzi“, ich hab deinen Kommentar zum Anlass genommen, den Artikel nochmal kritisch gegenzulesen und zu überarbeiten. Ich gebe dir Recht, dass es in der früheren Version so rüberkam, als müsse man jeden Raum einzeln durchgehen und alles sichern. Ich denke unsere Absicht kommt in der aktuellen Version besser heraus: Es gibt 2 Dinge, die jeder in seinem Haushalt umsetzen sollte und das sind Rauchmelder und ein vorhandener Fehlerstromschutzschalter (zur Not Steckdosensicherungen) – auch ganz unabhängig von Kindern. Alle übrigen Punkte sind Ideen, die wir mitgeben und bei denen jeder selbst entscheiden muss, was er für nötig hält und braucht. Es gibt durchaus Eltern die da nicht so entspannt sind wie du und da hilft es, ein paar Dinge mehr einfach abzusichern, damit sie zu Hause entspannt bleiben können und das Kind das Zu Hause entdecken kann, ohne immer ein „Nein“ zu hören.

      Deinen letzten Kommentar hab ich übrigens gelöscht, weil er unter der Gürtellinie und absolut nicht konstruktiv war. Ich danke dir für den Hinweis, dass der Artikel vielleicht falsch rüberkam, aber das hab ich nun behoben.

  3. Hallo, ich finde den Artikel gut. Natürlich gibt es immer die ein oder andere Sache, bei der man sich fragt, ob das nicht etwas übertrieben ist. Dennoch finde ich es wichtig auf potenziellen Gefahren hinzuweisen. Grade als frische Eltern oder werdende Eltern, hat man vllt bestimmte Dinge gar nicht auf dem Schirm. Für uns Erwachsene sind manche Sachen einfach selbstverständlich, dass man eben (noch) nicht die Gefahr für ein Kind sieht. Ich finde es super, dass ihr eine Checkliste beigefügt habt. So kann man ganz bequem alles durchgehen.
    Danke für die Tipps.
    Beste Grüße
    Laura

  4. Hallo Patrick,

    der Artikel bietet auf jeden Fall eine hilfreiche Übersicht. Vielen Dank!
    Ein Punkt ist mir persönlich aber aufgefallen, der in der Liste fehlt und auf den es evtl. lohnt explizit aufmerksam zu machen, da man ihn sonst meist vergisst: Magnete!
    Insbesondere die kleinen superstarken Magneten sind extrem gefährlich beim Verschlucken und lassen sich sehr leicht hinunterschlucken. Außerdem finden sich vermutlich bei den meisten Familien Magneten z.B. in der Küche am Kühlschrank, an einem Whiteboard o.ä..

    Ich fänd’s super wenn du den Punkt noch mit in deine hilfreiche Liste mit aufnimmst. Wenn es nur einen Unfall verhindert, hat es sich schon gelohnt. 🙂

    Liebe Grüße
    Lukas

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