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Tee in der Schwangerschaft – was ist erlaubt und was nicht?

Tee in der Schwangerschaft

Immer wieder kommt die Frage auf, ob Tee in der Schwangerschaft schädlich oder gut ist. Und wenn er gut ist, worauf muss man achten? Wie viel darf oder sollte man zu sich nehmen? In diesem Beitrag klären wir darüber auf, welchen Tee Schwangere bedenkenlos trinken können, welchen nicht und warum.

Tee in der Schwangerschaft ist grundsätzlich gut

In der Schwangerschaft hat die Frau einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf, den es zu decken gilt. Tee ist an der Stelle grundsätzlich eine gute Möglichkeit und kann einigen Problemen auch sehr gut entgegenwirken. Es gibt jedoch Tees, die man meiden oder nur in Maßen trinken sollte. Mehr dazu am Ende des Beitrags. Auch wichtig: Abwechslung, falls ein Produkt unerkannt Schadstoffe enthält.

Ist das Koffein im Tee für das Baby schädlich?

Nicht nur in Kaffee, sondern auch in Teeblättern (Grün- und Schwarztee) ist Koffein enthalten. Es gibt einige Hinweise, dass Koffein in der Schwangerschaft schädliche Wirkungen haben kann. Dazu zählen zum Beispiel Fehlbildungen, niedriges Geburtsgewicht oder Fehlgeburten. Wie immer kommt es auch auf die Menge an. Genaue und aussagekräftige Studien gibt es dazu aktuell nicht, die WHO setzt die Grenze allerdings bei 200 mg Koffein am Tag an. Das wären etwa 2 Tassen Schwarztee oder 3 Tassen grüner Tee.

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Entzieht Tee dem Körper Eisen?

Auch der Eisenbedarf steigt in der Schwangerschaft an, da das sich entwickelnde Baby ebenfalls Eisen benötigt und sich dies von der Mutter holt. Es gibt das Gerücht, dass Tee dem Körper Eisen entzieht. Das ist so grundsätzlich nicht der Fall. Es gibt jedoch Tees, die eine Eisenaufnahme durch das Essen verringern. Deshalb sollte man einfach zum Essen Wasser trinken und den Tee etwas zeitversetzt. Damit ist das Problem auch schon gelöst.

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Wie viel Tee darf man trinken?

Auch hier gibt es keine eindeutige Antwort. Kräutertees enthalten pflanzliche Wirkstoffe, die einfach gesagt wie Arznei wirken. Man kann mit diesen Tees durchaus positive Wirkungen erzielen. Sie können jedoch auch negative Wirkungen haben, wenn man es mit dem Konsum übertreibt. Achte deshalb auf die Inhaltsstoffe und trink am besten nicht literweise denselben Tee.

Tipp: Schau dir die Inhaltsstoffe der Tees genau an. Gerade im Bereich der Schwangerschaftstees oder Stilltees gibt es Produkte, die ihr Geld nicht wert sind. Beispiel: Viele Stilltees bestehen nur aus Fenchel, Anis und Kümmel, kosten jedoch das Doppelte eines einfachen Fenchel-Anis-Kümmel-Biotees und das Fünffache eines herkömmlichen Fenchel-Anis-Kümmel-Tees. Da Fenchel und Anis zudem Estragol enthalten, ein natürliches Karzinogen, wird er in Schwangerschaft und Stillzeit nicht mehr empfohlen.

Für Schwangere geeignete und ungeeignete Tees

Bitte gegebenenfalls nach links swipen, um alle Informationen zu sehen.

7de743780cf74cf1bf448514c9cb4625 - Tee in der Schwangerschaft - was ist erlaubt und was nicht?
Tee/Inhaltsstoffpositivnegativ
Anis - wegen des Estragol-Gehalts nicht empfohlen
- stimuliert in großen Mengen die Gebärmutter
- wirkt krampflösend
Brennnessel- nicht geeignet in der Schwangerschaft, weil entwässernde Wirkung das Blut “verdickt” und eine Thrombose begünstigen kann
Eisenkraut- wirkt wehenfördernd, daher nicht verwenden
Fenchel- nicht mehr empfohlen
- soll gegen Blähungen und Magenkrämpfe helfen
- verdauungsfördernd
- eventuell milchbildend
Frauenmantel - geeignet am Anfang und am Ende der Schwangerschaft
- regulierende Wirkung auf die Hormone
- zur Vorbereitung auf die Geburt
- wegen wehenanregender Wirkung nicht im 2. Trimenon anwenden
- Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegt
Früchtetee- in geringen Mengen (2-3 Tassen) trinkbar- enthält oft Hibiskusblüten
Ginseng - größere Mengen können zu androgynen Babys führen, daher besser meiden
Grüner Tee- hilft gegen Müdigkeit
- enthält Antioxidantien - wirkt verdauungsfördernd
- enthält Koffein (jedoch weniger als schwarzer Tee)
- Empfehlung der WHO: Nicht mehr als 3 Tassen täglich
Hagebutte- absolut unbedenklich
- wirkt verdauungsfördernd, leicht abführend
- stärkt Immunsystem
Hibiskus- wirkt harntreibend, abführend und enthält viel Vitamin C
- besonders gut bei Erkältungen
- vorsichtshalber nicht trinken
- reduziert den Östrogenspiegel und kann in hohen Dosen Krämpfe in der Gebärmutter auslösen
Himbeerblätter- wird in der traditionellen Geburtsvorbereitung häufig empfohlen (Dammschnittprophylaxe)
- soll Muskulatur der Gebärmutter entspannen, Muttermund öffnen und erweichen
- üblicherweise ab der 37. SSW gelegentlich bis zu 1 bis 2 Tassen trinkbar, auch zur mentalen Vorbereitung nützlich
- Wissenschaftlich nicht eindeutig belegt, deshalb keine generelle Empfehlung zur Geburtsvorbereitung.
Ingwer- in der Schwangerschaft nur max. 6g frischer Ingwer pro Tag, da er in hohen Dosen wehenfördernd ist
- gut gegen Schwangerschaftsübelkeit
- verdauungsfördernd und krampflösend
- stärkt das Immunsystem
Johanniskraut- nicht in der Schwangerschaft zu empfehlen, da es möglicherweise dem werdenden Kind Schäden zufügen kann
Kamille- absolut unbedenklich
- wirkt beruhigend, krampflösend
- gut für Magen und Darm
- antibakteriell, pilzfeindlich
Lavendel- unbedenklich in der Schwangerschaft
- wirkt beruhigend
- krampflösend, antibakteriell
Mate- es kommt auf die Konzentration des Koffeins an, in jedem Fall nur in geringen Mengen
Melisse- absolut unbedenklich
- wirkt beruhigend, krampflösend
- gut für Magen und Darm
Passionsblume- nicht empfehlenswert, da eine hohe Dosierung stimulierend auf die Gebärmutter wirkt
Pfefferminze- unbedenklich, wenn es in normalen Mengen getrunken wird
- ideal bei Übelkeit und Erbrechen
- hemmt Milchbildung in der Stillzeit
- verstärkt die Säureproduktion
- auf "Pfefferminzöl" sollte ganz verzichtet werden
Rooibos- absolut unbedenklich
- enthält Antioxidantien, Eisen und Mineralien
- gut für Magen und Darm
- durch Inhaltsstoff "Rutin" werden Gefäßwände gestärkt und Krampfadern vorgebeugt
Rosmarin- nicht empfehlenswert, da eine hohe Dosierung Krämpfe und Wehen auslösen kann
Salbei- wundheilungsfördernd
- antibakteriell
- nur in geringen Dosen empfehlenswert, wegen stimulierender Wirkung auf die Gebärmutter und Hormone
- hemmt Milchbildung in der Stillzeit
Schwarzer Tee- hilft gegen Müdigkeit - enthält Koffein
- Empfehlung der WHO: Nicht mehr als 2 Tassen täglich
Süßholzwurzel- nicht empfehlenswert (weder als Tee noch als Lakritz)
- erhöht Plazentadurchlässigkeit und beeinträchtigt damit die Gehirn- und Hormondrüsen-Entwicklung beim ungeborenen Kind
Thymian- unbedenklich, wenn es in normalen Mengen getrunken wird
- gut bei Husten und Erkältung
- große Mengen wirken stimulierend auf die Gebärmutter
Weißer Tee- reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien
- hilft gegen Müdigkeit
- enthält Koffein
- Empfehlung der WHO: Nicht mehr als 2 Tassen täglich
Yogi Tee- nur in geringen Dosen empfehlenswert- enthält oft die nicht empfehlenswerte Süßholzwurzel
- größere Mengen können wehenfördernd wirken
Zimt- gut bei Husten, Heiserkeit und Blähungen- nur in geringen Dosen empfehlenswert
- größere Mengen können wehenfördernd wirken

Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 12.04.2023
Dieser Artikel wurde von Nadine Beermann geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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